Im Westen                 

 

 

 

An die " Westgrenzer " erinnere ich mich gar nicht mehr, sie nahmen aber Daten auf und fragten wohin wir wollen . Wir wollten nach Gießen ins Lager für DDR-Übersiedler und man ließ uns fahren .

 

Wir waren mit allen möglichen Gefühlen beschäftigt und als einige 100m neben der Straße ein Dorf zu sehen war, hielt ich an . Umarmte meinen Sohn und sagte, " Wir haben es geschafft !" . Es war kaum zu glauben wie das Dorf wirkte, einer Eisenbahnanlage ähnlich . So etwas sauberes und schönes, hatten wir noch nie gesehen .

 

Wir waren nun ohne Erfahrung, ohne Geld, und ohne zu Wissen was wird, in eine andere Welt versetzt, ohne zurück zu können . Haben alles (und das war relativ viel für DDR-Verhältnisse) zurückgelassen, befanden uns trotzdem in einem Hochgefühl, was nur der nachvollziehen kann, der ähnliches geschafft hat .

 

Kurz darauf hielten wir auf der nun Westautobahn an einem Parkplatz, es war damals wenig Verkehr im Grenzgebiet . Ein DDR-Lkw hielt auch und als wir ihn unterwegs nach Gießen mehrmals überholten, hupte er immer . Es war ein älterer Mann, da wir das DDR-Schild noch am Auto hatten und den Gepäckträger voll geladen, wusste er was los war, die jungen DDR-Fahrer " übersahen " uns jedoch alle . Man ließ nur hirnlose in den Westen fahren, dass war hierbei deutlich zu merken .

 

Auf der Autobahn kam eine Baustelle, ich dachte ich bin auf einem Rummelplatz, gelbe Lämpchen blinkten und ich durchfuhr jede Menge leuchtender Leiteinrichtungen. So was kannten wir nicht, lenkte mich eher ab . Auch die Beschleunigungsspuren waren mir fremd, mehrmals war ich für Andere ein Hindernis, was die mir auch zeigten . In der DDR musste gewartet werden bis die Spur frei ist . Bald habe ich das System durchschaut und bin normaler  gefahren, in Gießen fragten wir Leute wo das Lager ist, keiner kannte es . Aus der DDR gewöhnt, suchte ich nach Streifenpolizisten, die waren in der DDR immer zu sehen und gaben Auskunft . In Gießen sah ich keinen, obwohl wir mehrmals über den Stadtring gefahren sind, dass war mir sehr seltsam . Als es schon dunkelte fragte ich nochmals in der Nähe des Bahnhofes an einer Tankstelle, der wusste Bescheid und wir waren zufällig fast am Ziel, nur noch über eine Brücke des Bahngeländes und da war das Lager . Der Pförtner gab uns Zim-merschlüssel und abgepackte Verpflegung, wir zogen in ein Zimmer mit Doppelstockbetten . Packten noch den Gepäckträger ab und verbrachten die erste Nacht unspektakulär mit einer Flasche des mitgebrachten Weines anstoßend . Die nächsten Tage wurden wir ins Aufnahme-verfahren überführt und bekamen neue Papiere, wir sollten ins Saarland wegen der Aufnahmequote der Bundesländer . Da wollte ich nicht mitmachen, erst sehen wo Bergbau ist, und dann dahin, war mein Ziel . Der Ländervertreter von Bayern telefonierte mit einem Bergamt, wo denn Erzbergbau sei, und da wurde auch der Harz genannt, nun sagte ich, dass der am besten von hier in Hessen zu erreichen sei, und durfte ins Lager nach Bad Hersfeld. Unser Auto war überladen, da wollte ich erst mal in die Nähe umziehen . Dann war Zeit zum Überlegen und Arbeit suchen .  Also ca. 100km zurück, Richtung Osten und in ein Lager in der Umgebung, nach 5 Tagen wegen dem Wochenende dazwischen, sonst 3 Tage, ging es weg von Gießen .

 

In den Tagen dort sahen wir uns die Stadt und die Geschäfte an, meiner Frau wurde es bei Karstadt schlecht . Soviel Angebot und bunte Waren, dass waren zuviel für sie, auch mir war seltsam zu  mute . Wir sahen erst mal die Schaufenster an und gewöhnten uns langsam ein, der erste Kauf für das Begrüßungsgeld waren 2 Pfirsiche für die Kinder bei Coop am Bahnhof, für 49,- Pf. das Stück . An den nächsten Tagen wollte ich am Bahnhofskiosk eine Sexzeitung erwerben, was große Überwindung kostete, man schämte sich war aber auch auf das in der DDR Verbotene neugierig . Der Verkäufer im Kiosk wird sich seinen Teil gedacht haben, als wir herumschlichen und nur schwer zur Entscheidung kamen . Dafür gaben wir in  der Zukunft kein Geld mehr aus, immer das gleiche, die in der DDR von Mann zu Mann weitergegebenen, kannten wir schon und es war nichts anderes .

 

Ein junger Mann war ohne Papiere im Lager, er war über die Donau von Ungarn nach Jugoslawien geschwommen . Dort wäre ein Uno-Büro, an das die Flüchtlinge übergeben   werden, dass hörte ich zum ersten Mal . Da wäre ich schon eher abgehauen und auch über Jugoslawien . Wir dachten das alle Ostblockstaaten die Flüchtlinge zurückschicken, man weis immer zu wenig .

 

 

 

Im Lager von Bad Hersfeld das auf einem Berg außerhalb der Stadt lag, waren wenig Übersiedler, noch ein DDR-Paar mit 2 Kindern und wie wir auch aus Sachsen . Die anderen waren von Polen gekommen . Auf dem großen Flur waren wir 3 Familien, wegen des Geldes haben wir trotzdem nur ein Zimmer genommen . Im Monat mussten wir etwa 300,- DM (inklusive Nebenkosten) dafür zahlen, manche glaubten das wir alles umsonst hätten . Für uns, die wir in der DDR 70,- Mark Miete im Monat zahlten, ein wahrer Schock . Aber es war eine andere Welt und nach und nach, denkt man um . Wir sparten an allem, um wenn es soweit war, Geld für den Umzug zu haben . Das Paar was uns bei der Ausreise geholfen hatte, besuchte uns und  gab uns Tipps und Ratschläge, wir trafen uns später noch mehrmals, verloren aber den Kontakt . Wir lagen scheinbar nicht auf der gleichen Linie .

 

 

 

Die andere " DDR-Familie " im Lager war schon Wochen vor uns in den Westen gekommen, was gut war wegen deren Erfahrung mit den Behörden . Die DDR-Bürger waren generell offener und hilfsbereiter, so gab jeder gern seine Erfahrungen weiter . Wir hatten viel zu laufen um alles zu beantragen, von Arbeitslosengeld, bis zum Auto an-melden . Tagelang dauerte dieses, die Beamten gaben keine Hilfen (Tipps), was in der DDR anders war . Alles musste gegen die Gewohnheit selbst erfragt werden, mehrmals fehlten Papiere und wieder ein Gang, zum gleichen Amt . Der Beamte sollte wissen was einer mitbringen muss und es wäre leicht zu sagen, nichts da, die hatten scheinbar andere Sorgen . Ich habe die Beamten damals hassen gelernt, aufgefallen ist mir der Alkoholkonsum in den Ämtern . Ich war immer der Meinung, dass Beamte für den Bürger da wären, klopfte also an die Tür und trat sofort ein . Da standen sehr oft Gruppen am Schreibtisch und Sektflaschen mit Gläsern darauf . Das dieses Zufall war scheint unwahrscheinlich, da es mir in der Zeit der Behördengänge sehr oft passierte . Obwohl ich Telefonnummern von Arbeitsstellen vorlegte, haben die Beamten des Arbeitsamtes es nicht fertig gebracht, für mich bei diesen Arbeitsstellen anzurufen . Ich wollte unser weniges Geld nicht dazu nutzen, da Tag-Tarife bei Ferngesprächen teuer waren . Typisch Arbeitsamt !

 

Wir haben zu " guter letzt " alles erledigt, die Kinder gingen in die Schule und ich auf Arbeitssuche .

 

Mir fiel noch das freundliche Grüssen der Westbürger auf, in der DDR grüßten wir nur Bekannte, hier nun herrschte übertriebene Freundlichkeit . Tatsächlich, ist sich im Westen jeder selbst der Nächste, wie ich dann später merkte .

 

 

 

Das Pärchen aus dem  Bulgarienurlaub lud uns ein, auf Besuch zu kommen und wir fuhren an den Bodensee . Sie hatten kein Auto und wollten Einkaufen, so fuhren wir mit ihnen in die Schweiz zum Einkaufen . Auch für uns ein Erlebnis, hinter der Grenze war ein Rieseneinkaufcenter gebaut worden und da wurde es mir schlecht . Kaffees, Weinstuben, wie in Natur mit Wegen und Gärten davor, alles im Gebäude . Ich musste ins Auto zurück, wobei der Abend vorher auch mit Schuld hatte . Wir haben natürlich Ansichtskarten aus der Schweiz und Österreich (das wir dabei durchfahren haben) in die DDR geschickt, da sparte ich nichts . Propaganda, ließ ich mir nicht entgehen und schrieb an alle möglichen Arbeitskollegen, von denen ich wusste oder hoffte das sie alles weiter erzählen . Ein paar Wochen im Westen und ist schon in der Schweiz, sowie in Österreich !

 

Danach ist der Kontakt zu den Bekannten abgebrochen, es ist eben im Alltag anders als im Urlaub und es blieb bei dem einen Treffen . Leider, man verstand sich vermutlich nicht mehr . 

 

 

 

Mein Sohn sollte in der Schule wegen des fehlenden Englischunterrichts in der DDR, eine Klasse zurück gehen, wir machten es auch . Sehr enttäuscht war ich über die 1. Mathearbeit, obwohl er die Aufgabe richtig löste, bekam er sie nicht angerechnet . Ich kann vermeintliches Unrecht nicht ab und ging zum Lehrer, erklärte ihm das in der DDR mit Rechenschieber gearbeitet wurde und die Lösung richtig und nachvollziehbar ist . Der dachte nicht daran das einzusehen und pochte auf den westdeutschen Lösungsweg, ein Beamter und mir sehr unsympathisch . Mein Sohn hat in seiner Schulzeit, einige Mathelehrer im Unterricht verbessert, wenn diese an der Tafel Fehler machten und ich konnte nicht einsehen, wieso er so beurteilt wurde . Wenig später, war er wieder auf dem alten Niveau und ich zufrieden .

 

Als ich dann im Westen noch von den Nachhilfestunden, gegen Bezahlung von Lehrern gegeben, hörte, verstand ich gar nichts mehr . Anders gesehen, hat der Lehrer ein Interesse daran, dass die Schüler in der Schule wenig verstehen, um dann an diesen Schülern am Nachmittag Geld zu verdienen . In der DDR hatten sich die Lehrer sehr um ihre Schüler bemüht, und Geld für Nachhilfe zu verlangen wäre undenkbar gewesen .

 

 

 

In einer Zeitung las ich vom Verkauf von Boxerwelpen, wir fragten nach und als er einen günstigen Preis machte kaufte ich einen neuen Hund . Im nachhinein gesehen ein Leichtsinn, ohne Wohnung und noch die neue Einrichtung von dieser vor uns . Es klappte aber alles, die Kinder waren zufrieden und wir auch . Es war der letzte des Wurfes und sollte Papiere haben die ich später bekommen sollte, da beim Zuchtverband liegend . Ich bekam keine, trotz Anrufens, da ich nicht züchten wollte war es mir dann egal . Der Hund war im Vergleich zum DDR-Boxer ein Angsthase, unser erster hatte vor nichts Angst, er schaute bei Gewitter auf dem Balkon ruhig über die Brüstung . Der nun, wollte nicht mal aus dem Haus um " Gassi " zu gehen, er stellte die Haare auf und stemmte die Beine gegen die Laufrichtung . Die Küche im Lager hatte ein großes Fenster, durch das man oft Reiter auf Pferden sehen konnte, der Hund stellte die Haare auf und knurrte . Als ich dann arbeitete und nur zum Wochenende kam, knurrte er mich unter dem Tisch heraus an . Einen " Klaps " aufs Fell hatte unser Erster weggesteckt, der Neue nun pinkelte ab diesem Zeitpunkt auf den Boden wenn er mich kommen sah . Alles wegen eines leichten Schlages, über Jahre hatte er Rückfälle deswegen und pinkelte bei meinem Erscheinen unter sich . 2 Boxer und total verschieden im Wesen, ins Wasser ging der Neue auch nicht . Einmal sprang er rein und danach nie wieder, selbst Fleisch hat ihn nicht gelockt, obwohl er verfressen war . Als er einmal als Welpe unverhofft von einer Dogge gebissen wurde, muss er sich das unvergesslich eingeprägt haben . Im Rüdenalter schlug die Angst in Aggression um und er fiel über jeden großen Rüden her, Hündinnen und kleine Hunde waren davon vollkommen ausgenommen . Der hat sich an der Leine fast erdrosselt wenn ein Rüde in der Nähe war . Wenn ich ihn daran anhob, um ihn zum Nachgeben zu bewegen, drehte er sich im Halsband und spielte weiter verrückt . Der " drehte ab " und zum Glück war er so " leicht " das ich ihn halten konnte .

 

Kurz vor meiner Arbeitsaufnahme meldete sich mein Kumpel von der Rennbahn, sie waren 35km entfernt im anderen Lager eingetroffen . Wir tauschten Neuigkeiten aus und trafen uns oft .  

 

Es war ein wunderbarer Herbst und ich ging in die Pilze, fand mir Unbekannte und im Buch stellte ich fest, dass es Kuhpilze waren . Essbar und dort in Massen vorkommend, im Erzgebirge von mir noch nie gefunden . In den leeren Zimmern im Lager legte ich alle Pilze auf den Fensterstöcken zum Trocknen aus . Drehte die Heizungen an und als die Monatsabrechnung kam staunte ich, aus der DDR gewohnt alles billig und ohne Nachzahlung zu erhalten, war sie für mich schwer zu begreifen . Eine andere Welt eben, wieder was gelernt . Wir 3 Familien auf dem Flur, waren für die große Heizanlage zuwenig, mussten das aber trotzdem zusammen bezahlen .

 

 

 

Im Schwarzwald befand sich ein Uranbergbau, was mir schon aus dem Fernsehen zu DDR-Zeiten bekannt war, ich telefonierte mit dem Chef, leider erfolglos, da es nur als Erkundungsbergwerk lief brauchten sie keine Leute . Vom Bergamt hatte ich noch die Adresse eines Gipsabbaus bei Eschwege, ich fuhr mit dem Auto dahin und traf den Chef an . Er war von Bayern und wollte gerade alles an seinen hessischen Teilhaber übergeben, ich sollte später noch mal kommen . Es war ein auf dem Feld gelegener Stollen, ohne Gebäude, nur mit einer kleinen Baracke für alle . Das war mir alles zu seltsam und ich fuhr zur nächsten Adresse in  den Harz, hier war ein richtiger       Schacht . Der Chef wollte seine " Mann-Zahl " überprüfen lassen, falls er die nächste Zeit noch jemand ersetzen müsste würde ich Bescheid erhalten . Wenige Tage später sollte ich hinkommen und mich vom Betriebsarzt untersuchen lassen . 7 Wochen nach der Übersiedlung hatte ich Arbeit, leider als Lehrhauer, was hier jedoch bei Neueinstellungen schon ungewöhnlich war . Manche sollen als Lehrhauer in Rente gegangen sein . Bei einem Mann vom Schacht der Zimmer vermietete, bekam ich Unterkunft und begann zu arbeiten . Am ersten Tag habe ich gleich verschlafen, ich rannte 1 Stunde später hoch und sagte direkt dem Chef Bescheid . Im Lager standen früh die Kinder und die Frau  auf, ich schlief weiter, deshalb hatte ich vermutlich den Wecker nicht für voll genommen . Der Frau des Hauses sagte ich nun, falls ich früh wenn ihr Mann auf Arbeit geht nicht munter wäre, sollte sie mich wecken . Ab da ging es ohne verschlafen, nach ein paar Tagen war man mit mir zufrieden und ich konnte mit Festeinstellung rechnen . In der Zeitung suchte ich nach Wohnung, fand auch etwas und mietete ein Haus . Da mir aus dem Fernsehen die Mietpreise im Westen bekannt waren, schien es mir günstig . Zu Silvester feierten wir im Lager mit dem Kumpel aus unserer Heimat, eben dem Rennbahnkumpel . Ein sehr schönes Silvester, in Hochstimmung wegen des Geschafften und der guten Aussichten . Mein Kumpel hatte auch schon im Ruhrgebiet Arbeit als Gießer in einer Aluminiumgießerei in Aussicht . Einen alten VW-Golf hatte er auch bereits gekauft, ich fuhr noch meinen Lada .

 

Es war Winter und ich erledigte die Wege wegen des Kredites für Umsiedler usw., wir bekamen für 4 Personen 7000.- DM zinsgünstig über den Staat . Ich kaufte ein DDR-Schlafzimmer von Woolworth, eine Küche war im Haus und wegen des Wohnzimmers fuhr ich verschiedene Geschäfte an . Als Sitzecke wurde ebenfalls eine von der DDR gekauft, ohne zusätzliche Kredite hatten wir alles neu . Mit einem Kumpel vom Schacht bauten wir Nachts die Kammer zusammen, ein Schrankboden ging kaputt, ließ sich aber noch einbauen .

 

 

 

Im Lager befragte mich der Bundesnachrichtendienst wegen der Wismut und ich meinte, wenn sie in der Lage sind meinen Namen da rauszuhalten würde ich alles Wissen preis   geben . Es waren einige DDR-Spione im Bundes-Nachrichtendienst enttarnt worden, ich wollte bei meinen Besuchen im Ostblock, nicht verhaftet werden . In der neuen Wohnung bekam ich auch Besuch von denen, 2 mal redeten wir und das gab 2 mal Geld für mich . Ohne Geld hätte ich dasselbe gesagt, die DDR wollte ich schädigen wo es möglich war . Ich kaufte für das Geld eine schöne Spiegelreflexkamera und schickte nun noch bessere Fotos in die DDR . Was diese wiederum, noch mehr                " aufweichen " sollte .

 

 

 

Im Lager hatte sich meine Frau mit der Familie aus Sachsen überworfen und stritt sich richtig mit denen, mir war das an ihr neu . Sie hatten 2 Kinder im Alter von unseren, der Junge im Alter meiner Tochter, beide hatten zu Weihnachten einen Mon Chichi (gerade in Mode gekommenes Stofftier) bekommen und der Junge hatte seinen am Gesicht zerkratzt (mir war aufgefallen das er immer an der Wand des langen Flures mit Spielzeug entlang " schliff ") . Der Mutter erzählte er, dass es nicht seiner ist und unsere Tochter ihn vertauscht hätte, unsere Tochter war mit den Sachen sehr sorgsam und deshalb war meine Frau erbost über diese  Anschuldigung . Das führte zum eisigen Schweigen und meine Frau trug jetzt ihre Einkäufe aus der Stadt nach oben, vorher ist sie mit denen mitgefahren . Allein auf sich gestellt entwickelte sie neue Verhaltensweisen . Seit ich unter der Woche auswärts arbeitete musste sie auch allein auf die Behörden, früher war das nicht vorstellbar und so entwickelte sie gezwungenermaßen Eigeninitiative und daraus immer mehr Selbstvertrauen . Ich fand die Sache mit dem Stofftier nicht der Rede wert, sagte jedoch meine Beobachtung und es ließ sich wieder zusammen Leben . Diese Familie hatte auf irgendeine Weise ihre Wohnungseinrichtung in den Westen kommen lassen, am Lager befanden sich einige Garagen und sie hatten eine als Unterstellmöglichkeit und für ihre Möbel bekommen . Es war rundherum Feld und demnach gab es Mäuse, bei einer Besichtigung stellten sie fest das einiges von Mäusen bewohnt und zerfressen war . Ich war da besser dran, ohne Möbel lebte ich billiger und war  flexibler .

 

Die dritte Familie bestand aus einer älteren Frau und ihrer heiratsfähigen Tochter, sie waren   " Deutschpolen ". In der Küche roch es immer nach gutem Essen, davon verstand die Frau was . Es war eine Gemeinschaftsküche mit mehreren Herden und Kühlschränken . Wir wenigen Leute auf dem Flur, hatten genug Platz darin und keine Probleme .

 

Mein Kumpel berichtete ein Jahr später von chaotischen Zuständen im Lager, die DDR hatte 1984 (glaube ich) 40000 Übersiedler raus gelassen, um vermutlich der BRD Probleme zu bereiten . Die Medien berichteten zuviel von unerfüllten Ausreisewünschen in der DDR . Es ist darauf tatsächlich " ruhiger " berichtet worden, genauere Fakten darüber kenne ich allerdings nicht . Die Kühlschränke im Lager sollen mit Schlössern versehen gewesen sein, die dann noch des Nachts aufgebrochen wurden . Logisch das die DDR mit den " Massen " auch ihre Chaoten entließ . In unserer Zeit war nur noch ein junger Mann im Lager, der sicher auch nichts im Westen erreicht hat, so wie ich den kennen gelernt habe . Ansonsten sind alle Bekannten gut zurecht gekommen, mir ist niemand bekannt, der weniger als in der DDR erreichte . Es lag auch daran, dass meistens nur Menschen mit Willen zur Ausreise gelangten, der Wille besteht danach weiter und bringt einen vorwärts . Von den aus der DDR " Abgeschobenen " waren natürlich Menschen mit weniger Willen dabei .

 

 

 

Im Januar 84 richtete ich die neue Wohnung vor und an einem Freitag nach der Mittagschicht fuhr ich Nachts ins Lager, um meine Familie zu holen . Es war dann inzwischen Sonnabend und der Geburtstag meiner Frau . Sie hatte alle Behördengänge erledigt und Rechnungen bezahlt, also ab in die neue Heimat !

 

Am gleichen Tag riefen wir noch wegen eines Fernsehers an, am Sonnabend Nachmittag besaßen wir einen neuen (gebrauchten) Farbfernseher, ein Händler brachte ihn und einen Tisch dazu . Unsere DDR Investition der 1700 Mark Kofferfernseher war demnach sinnlos gewesen, nach 4 Monaten besaßen wir wieder das Gleiche wie zuvor in der DDR . Mit ein wenig Schulden zumindest, gern machte ich keine . Der Kredit war jedoch zu Zinsgünstig, um ihn auszuschlagen . Wir werden wohl Abends gefeiert haben, Erinnern kann ich das nicht mehr .

 

Unsere neue Wohnung war in einem kleinen Haus, die Vermieterin hatte sich oben das Dachgeschoss reserviert, wohnte aber woanders . Die Kinderzimmer waren im Keller und nach vorn mit Fenster zu einer Terrasse, auf der unser Hund im Frühjahr eine Hütte bekam . Schien sich ganz gut Leben zu lassen, nur war das Haus sehr verschachtelt und schlecht isoliert . Die Wohnung besaß nur Außenwände, die Heizung brauchte in den Wintermonaten für über 300,- DM Gas . Dann merkten wir mit der Zeit, dass es auch andere günstigere Wohnungen gab.  Da die Vermieterin nicht auf den Vorschlag von mir einging, dass leere Dachgeschoss für die Kinderzimmer nutzen zu können, suchten wir was neues . Vorerst sahen wir uns die Gegend an und erkundeten unsere Umgebung, da ich schon immer ein Fan von Westautos war, musste eines her . Zumal wegen der Propagandabilder für den Osten, wir haben immer Fotos von unseren Lebensstationen gemacht und nun noch als Beleg für die Verwandtschaft, sowie der ehemaligen Kumpels . Das wollte ich schon alles an den " Mann " bringen, sie sollten sehen was wir schafften und uns leisten konnten .

 

 

 

Wir fuhren mit jedem der uns besuchte an die DDR-Grenze, um zu zeigen wie es da aussieht, das taten viele zu der Zeit . An der Grenze waren dafür Aussichtsplattformen aufgestellt worden und auch an mehr besuchten Stellen Ferngläser. In Hessen hatten wir schon die Grenze erkundet und Bilder gemacht, auf dem Grenzweg sind wir mit dem Auto entlang gefahren und schauten . Nun kam uns ein Auto vom Bundesgrenzschutz entgegen, als DDR-Bürger hatten wir sofort ein schlechtes Gewissen, weil wir auf verbotenen Wegen fuhren und der Staatsgewalt den Weg versperrten . Die, fuhr auf die Wiese und ließ uns ohne Behinderung  passieren, erst mal ungewöhnlich für uns, jedoch erleichternd .

 

Aus dem Harz schickte mein Kumpel bei einem Besuch eine Postkarte zu seinen Verwandten mit den Worten geschrieben, " Wir stehen hier an der DDR-Grenze und blicken auf Elend und Sorge " . Die beiden Orte gibt es im Ostharz wirklich, nur sehen konnte man sie nicht, die Karte soll angekommen sein . Schlamperei von der Staatssicherheit !

 

 

 

Mein Lada hatte 2 Jahre Tüv bekommen, eigentlich dumm ihn zu verkaufen, jedoch würde ich es in der gleichen Situation noch mal so machen . Wir sahen uns bei den Händlern um und es gefielen mir die Fords, sie hatten noch den eckigen Stil der 60er, da war ich Fan .               Ein Ford Taunus (2 Liter) 4Jahre alt wurde für 7000,- DM gekauft, der Lada brachte auch 2000,- DM so ging das . Ich hatte schon einen festen Arbeitsvertrag und gutes Geld, wenn- gleich der Verdienst im Bergbau nicht so hoch lag, in Bezug zu anderen Facharbeitern, wie in der DDR . Die Frau bekam noch Arbeitslosengeld, suchte jedoch nach Arbeit . Sie sollte von mir aus schon immer zu Hause bleiben, wollte jedoch arbeiten . Die Kinder hatten sich eingelebt und gingen mittlerweile in einen Reitverein zum Kunstreiten . Also auch Fotos für die DDR . Alles das gibt dem Ego Nahrung und einem Selbstvertrauen, man sieht eine Veränderung und ein Vorwärts-kommen . Das Wissen über die Verhältnisse in der DDR gab einen zusätzlichen Aufrieb, man wusste und konnte mehr (In Bezug auf die Möglichkeiten des Konsums, sowie der Freiheit allgemein ), als die            " Zurückgebliebenen " .

 

Im Sommer bekam meine Frau wieder Arbeit als Näherin, für sie auch eine neue Erfahrung, eine kleine Firma ohne Meister und mit ständig wechselnden Modellen . In der DDR wurden große Stückzahlen gefertigt, was mitunter für ein Jahr die gleichen Arbeitgänge zu Folge  hatte . Da gab es aber Meister und sogar Ingenieure in den Textilfabriken . In dem Fall, war nur die Besitzerin als einzig Verantwortlicher maßgebend . Der Verdienst war, wie auch bei mir, relativ weniger als in der DDR, im Vergleich zu dem von uns vorher erzielten, zu anderen Facharbeitern gesehen . Zu Kaufen gab es dafür bedeutend mehr . Für uns als Mann und Frau, war der Abstand gleich geblieben, sie hatte etwa die Hälfte von meinem Lohn .

 

 

 

Im neuen Schacht kam ich in eine andere Arbeitswelt, vor meiner Einstellung war gerade ein tödlicher Unfall gewesen und ich merkte das die Steiger nicht so wie bei der Wismut, auf Sicherheit achteten . Daher wollte ich meine Familie für alle Fälle absichern, falls sie im neuen Land " allein " zurück blieben . Ich schloss auf meinen Wunsch eine Lebensversicherung für mich ab, was im nachhinein ein Fehler war . Da ich hätte eine billige Risikolebensversicherung abschließen können . Wir wussten nichts von Provisionen und anderen Tricks von Vertretern, bei den verschiedenen Versicherungsabschlüssen lernten wir aber ständig dazu . Beim Hauskauf habe ich die Versicherung zu Geld gemacht, jetzt sind alle Familienmitglieder selbstständige Verdiener und daher brauchen wir keine mehr . Geld sollte man nur nach reiflicher Überlegung aus der Hand geben !

 

 

 

Im neuen Schacht wurden von allen die Pausen pünktlich und in dafür vorgesehenen Räumen gemacht . Bei der Wismut gab es keine Pausen für Hauer, wer saß war eine " faule Sau ". Der Lohn wurde angeblich nach Leistung bezahlt, jedoch war der Verdienst für alle Hauer fast gleich, und wenn ein Monat weniger Tage hatte bekam man etwas mehr . Es gab genau genommen immer den gleichen Lohn, nur bei Nachtschichtzuschlägen und Sonderschichten war mehr zu erzielen . In der Wismut hatten manche Brigaden das Doppelte, wie andere Brigaden verdient . Nur langsam gewöhnte ich mir die nötige Ruhe an, hier ging es nicht verrückt zu . Die erste Zeit musste ich als 2. Mann im Überhauen arbeiten, dabei wurde geschweißt und auch ich musste das machen, ohne je damit zu tun gehabt zu haben . Durch die großen Auffahrungen, brauchte man sich nicht mehr so Verdrehen und Bücken, während der Arbeit aufrecht stehen war eine Erleichterung für mich und mein Kreuz .

 

Bald war ich beim Reviersteiger als zuverlässig bekannt und als ich im Betriebsurlaub, in dem immer " Spezialaufgaben " erledigt wurden, arbeitete musste ich einen Bohrwagen fahren . Mir machte die Arbeit Spaß und ab da war ich als Bohrwagenfahrer fest eingeteilt . Im Ver-gleich zur Wismut war es eine sehr leichte Arbeit, nur mit Hebeln die Hydraulik bedienen und nicht mehr das Gezähe, insbesondere die schweren und vibrierenden Bohrmaschinen mit der Hand halten . Die Förderleistung war höher, was durch die großen und modernen Maschinen erreicht wurde, damit wurden auch größere Strecken und Abbaue benötigt und aufgefahren, eben das erhöhte die Pro Kopfleistung . Erz war da nur in geringem Maße dabei .

 

Mit der Wismut kein Vergleich, da dort die Erze direkt getrennt abgebaut und gefördert wurden . Förderung war teuer und sollte nicht mit Unnötigem belastet werden . Bergmännisch war in der Wismut mehr gefordert, im Westen waren die Tätigkeiten in der Regel  immer die Gleichen . Eine Truppe baute, einer bohrte, einer schaffte das Haufwerk weg und eine Truppe machte die Nebenarbeiten . In der Wismut machte der Hauer hintereinander alle Arbeiten und entschied auch, wie und in welcher Reihenfolge . Es hat alles seine Vor und Nachteile, mir war wichtig das ich nicht zu schnell mit meinem kaputten Kreuz krank wurde, was bei der neuen Tätigkeit auch nicht eintrat . Als ich bei der Einstellung hörte, dass es ein Zink und Bleibergwerk ist, hatte ich sofort an herrliche Kristallstufen gedacht, dem war nicht so, es gab breite Gänge aber sehr wenig Drusen . Zum Glück waren einige zu faul um den Gang richtig mit Wasser abzuspritzen und hatten auch kein " Auge " für Drusen, somit konnte ich doch einige Drusen, zum Teil von anderen übersehene, finden . Über die Jahre habe ich dann doch eine sehr schöne und teure Sammlung zusammen getragen . Heute sind sie unverschämt teuer, wie ich auf den Börsen selbst sehe .

 

 

 

Für uns kehrte langsam Ruhe ein und Alltag begann, ich ging aber noch Jahre lang gern Ein- kaufen, ohne zu viel Geld auszugeben, einfach aus Spaß am Schauen und zur Information was es alles gibt .

 

 

 

Ich wollte nun sehen ob es meinen Vater noch gibt, irgendwann hatte das DDR-Jugendamt mir von einer Westbehörde ein Schreiben geschickt, in dem stand das er nicht zahlen kann . Meiner Mutter und ich wir haben mein ganzes Leben lang keinen Unterhalt gesehen . Diese Behörde schrieb ich an und nach mehrmaligen hin und herschreiben, bekam ich die aktuelle Adresse . Ich machte mich mit meiner Familie auf um zu sehen wer er war, die Adresse war die von einem schönen  Einfamilienhaus . Ich sagte, " Der Alte hat es zu was gebracht " und meinte das es clever war, nicht für mich Unterhalt bezahlt zu haben . An der Tür stand ein anderer Name, ich klingelte um nachzufragen, da hatte er nie gewohnt . Die von mir so                         " geachteten " Beamten, hatten für den Briefwechsel und die Auskunft jedes mal Geld kassiert, und eine falsche Adresse aufgeschrieben . Ich dachte, da es Wochenende war und ich bei Behörden niemanden treffen konnte, frag mal die Polizei, ob es eine ähnliche Adresse gibt . Die gab es in einem Vorort und der Polizist fragte mich zu wem wir wollten, und zu meine Verwunderung war mein " Alter " bei ihnen bekannt . Wir fuhren hin und er machte auf, er wusste nicht was los war, aber nach einer Weile begriff er das ich sein ältester Sohn bin . Er ließ uns nicht hinein, meinte aber er wolle mich anrufen und ein Treffen mit meinen Halbgeschwistern organisieren . Tatsächlich tat er es auch, wir fuhren hin und es waren nur 2 Halbbrüder erschienen . Aus dem Reden hörte ich heraus das es untereinander Streit gab und die einen zur Mutter hielten und wohl nur 2 zum Vater, der Vater wohnte bei einer Witwe in ärmlichen Verhältnissen . Aus seinem Reden hörte ich, dass er im Leben nicht dazugelernt hat und sich selbst sowie andere belügt . So unter anderem, hätten die DDR-Bonzen mein Geld kassiert, er wusste nicht, dass ich den Grund für seine Zahlungsmoral kannte . Für mich ist das Selbstbelügen die Wurzel aller Dummheit, und demnach ist es nicht verwunderlich, dass ich mich bei ihm nicht mehr sehen ließ . Er arbeitete nicht mehr, rauchte sehr viel und trank auch gern (ich auch), nach weiteren 10 Jahren erfuhr ich zufällig von seinem Tod . Er ist etwa 67Jahre geworden und ohne etwas geschafft zu haben, gestorben . Nur eine Aufgabe erfüllte er, seine Gene weiterzugeben . Ob außer mir, jemand von seinen anderen Kindern es zu einem vernünftigen Leben gebracht hat, weis ich nicht . Der eine Halbbruder ist bei einem von mir vorgeschlagenen Treffen nicht erschienen, seitdem versuche ich nicht mehr Kontakt zu knüpfen .

 

 

 

Im Sommer 84 konnten wir noch keinen Auslandsurlaub machen, deshalb besuchten wir unsere Bekannten und sie uns . Dabei zeigte jeder seine Umgebung und so kamen wir vom Ruhrgebiet aus, nach Holland, Belgien und nach Köln . Unsere Bekannten sahen den Harz, und wir fuhren einen Tag nach Westberlin, um eben von der anderen Seite die Grenze am Reichstag zu sehen, wie ein Jahr vorher vorausgesagt. Die DDR-Bürger wollten wir auch ärgern, mit den neuen Autos auf der Autobahn an ihnen vorbeifahren und lachen . Wir wollten auf einem großen Parkplatz ein Picknick machen und hatten dafür eingekauft, mein Kumpel verpasste den letzten Parkplatz und wir waren in Westberlin ohne den DDR-Bürgern die schönen Obstsorten zeigen zu können, wofür er von mir zusammengeschissen wurde .

 

Abends bei der Rückfahrt war es dunkel und während einer Pause auf einem Parkplatz, kam rückwärts ein Auto ohne Licht auf uns zu, oben sah ich eine " Kugel " drauf und wusste, die Polizei . Da wir 2 Westautos waren und sonst der Parkplatz leer war, schauten sie kurz und fuhren davon, leider ohne sich an dem Picknick zu beteiligen . Sie hatten die Aufgabe auf den Parkplätzen an der Transitstrecke zu verhindern, dass DDR-Bürger in Westautos stiegen und illegal die DDR verließen . An der Ostsee, bei den Bekannten die uns bei der Ausreise geholfen hatten, waren wir auch . Das bei den genannten Reisen von allen Orten Ansichtskarten in die DDR gingen, ist selbstverständlich . Wird ein Gerede gegeben haben, wie ich das einschätzte und wollte .

 

 

 

Wir durften nicht mehr in die DDR einreisen (außer Transit), was wir schon vorher wussten, deshalb trafen wir uns mit den Bekannten und Verwandten in der CSSR . Mit DM war das Leben dort billig und beim ersten Treffen nahmen wir für das Wochenende ein Hotel, unsere alte Heimat lag hinter dem Gebirge und unsere Verwandten brauchten nur ca. 25 km zum Treffen zu fahren . Wir selbst mussten über Bayern und somit allein deshalb 200 km Umweg fahren, nahmen das aber gern in Kauf . Ein herrliches Gefühl, wenn man bestaunt und beneidet wird, sie hätten ja auch versuchen können raus zu kommen . Auf dem Weg zur Grenze hoch waren steile Strecken zu überwinden, hier konnte ich die DDR-Autos aufs Feinste überholen, sie kamen von ihren 20,- Mark Einkäufen aus der CSSR . Ich hatte mir mittlerweile, für viel Geld, eine Seiko-Uhr gekauft und trug auch endlich eine schwere Goldkette, man zeigte was man hat und fühlte sich gut dabei .

 

Etwas fiel mir auf, in der DDR war ein Spruch für die CSSR-Straßen in Gebrauch, " Die haben Straßen wie Tische ", da in der DDR die Straßen erbärmlich waren dachte jeder in der CSSR seien gute  Straßen . Ich kam jetzt aus der BRD und merkte wie relativ alles ist, mir fiel auf wie schlecht die Straßen waren und das es in Karlsbad sehr schmuddlige Ecken gibt . Wenige Monate zuvor meinte ich noch das Karlsbad sehr schön sei . Man urteilt aus Erfahrungen, wenig Erfahrung, bedeutet eine " Schwäche " des Wissens .

 

 

 

Mein Sohn hatte seine erste Liebe und gleich darauf den Liebeskummer, um vermutlich der Verflossenen zu imponieren, rauchte er Zigaretten . Ich sah ihn und er merkte das Rauchen ungesund ist, er bekam Schmerzen (durch mich) davon ! Wegen der seiner Meinung nach übertriebenen Reaktion verschwand er aus seinem Zimmer, trotz Stubenarrest . Ich dachte mir schon, dass er wegen der Verflossenen zum Reiten läuft, sie war da immer  anwesend . Unterwegs sahen wir ihn Trampen und haben ihn  doch noch hingefahren . Ich musste mich damit abfinden das er nun voll in der Pubertät war, ab da " Befahl " ich nicht mehr, sondern versuchte ihn mit Argumenten zu " lenken " . Schlau war er ja, machte aber trotzdem viele Fehler, wie jeder der Leben will . Nach dem Umzug in die neue Wohnung hatte er eine andere Freundin, die Tochter meines Arbeitskumpels, sie gingen bei uns ein und aus genauso wie bei deren Eltern auch . Das ging natürlich auch nicht ewig und wieder Liebeskummer . Bald kam die Dritte und wieder das Ganze von vorn. Auch bei einigen Feiern war er jetzt dabei und wir mussten ihn einmal besoffen abholen . Der machte die selben Fehler wie ich, nur das ich ihn über die Dummheit als solche aufklärte, ohne Erfolg . Hat mir keinen Spaß gemacht, wiederholte Dummheit (meine und seine) tut doppelt weh .

 

Am 22. September gingen wir Essen, es war der Tag der Übersiedlung und wurde bis nach der Wende noch jedes Jahr von uns gefeiert . Sparsam wie wir sind, gingen wir nur da und zum Hochzeitstag Essen (außer Urlaub) . Heute gehen wir wann wir Lust haben, brauchen nicht mehr sparen und ohne Kinder ist es auch preiswerter . Jedoch gehen wir auch jetzt relativ wenig . Im Herbst 84 stand auf dem Schacht eine Annonce am Schwarzen Brett, es wurden Mieter für eine Neubauwohnung gesucht . Die Miete war billiger als das Haus und da es im Nachbardorf war schauten wir uns das an, eine schöne Wohnung und wir konnten sogar den Hund mitnehmen . Also zogen wir um, es war ein Privathaus eines Architekten der in einer Großstadt wohnte . Im Grenzgebiet gab es Zonenrandförderung und das nutzte er mit Recht, 8 Jahre, bis zu unseren Auszug, hat er keine Miete erhöht und von uns auch keine Nebenkostenabrechnung gewollt .

 

 

 

Auf dem Schacht hatte ich im ersten Jahr sehr großes Glück, zu Dritt beim Ausbau stellen stand ich auf der Seite des Ausbaues am Gebirge etwas erhöht, um den Ausbau mit Eisenblechen abzudecken . Es gab einen Knall und man sah die Hand vor den Augen nicht mehr, ein riesiges Stück des Erzgangs hatte sich aus der Firste gelöst und lag auf unserem Diesellader . Die beiden Kumpel staunten, als der Dreck weg war, und ich noch da stand, sie dachten ich wäre erschlagen worden . Der Ausbau war weg und ich stand noch an der Seite auf einigen Brocken, wenige cm vom Tod entfernt und es war nur eine leichte Beinverletzung durch ein Eisenblech vorhanden . Dem Brocken mussten wir mühselig Ecken abschlagen, um ihn mit dem Lader aus dem Abbau fahren zu können, der musste dann mit einem anderen Lader herunter geschoben werden . Ich kannte es nicht, das ein Großes Stück aus heiterem Himmel ohne Warnung herunterfällt . Bei der Wismut knackte, bröselte und knirschte es, ehe so ein Teil abbrach . Ich merkte das der Bergbau ein anderer war und wurde vorsichtiger, Ursache ist das hier das Nebengebirge weicher als der Erzgang ist, das Blei und Zinkerz hat ein hohes Gewicht . Dadurch gab das Nebengestein an den Seiten nach und das vom Sprengen angeschlagene Erz fiel im ganzen und plötzlich nach unten . In unserem Wismutbergbau war der Gang in der Regel weicher und         " bröselte " herunter, noch dazu war der Abbau kleiner und man hatte mit den " Händen und Augen " Kontakt zum Gebirge . Beim Anschlagen klingt loses Gestein anders (eben hohl), dabei merkten wir schon was los war .

 

Im neuen Schacht war zum Teil so groß Aufgefahren, dass wir mit den " Bereißstangen " nicht nach oben kamen, also nicht merken konnten wenn es lose war . Auf Gott vertrauen und sehen das man heil nach Hause kommt, war die Devise . Einige hat es doch erwischt und wenn man heute in Ruhe darüber nachdenkt, war es ein Leichtsinn so sein Geld zu verdienen . Bis auf wenige Verletzungen, habe ich die 20 Jahre Hauerarbeit mit Glück überstanden . Im letzten Schacht wäre mir fast der linke Mittelfinger abgeschlagen worden . Auf dem Bohrwagen stehend hielt ich mich an einer Eisenschlaufe am Bedienungskasten fest, der ragte aus dem Ausgebauten Stück Strecke hervor und ein wenige cm großes Stück Stein traf meine Hand und den Finger auf der Eisenschlaufe . 1 Meter Fallhöhe scheint nicht viel, reichen jedoch manchmal, um Einen zu erschlagen . (Kann jeder selbst mit einem Stein ausprobieren) Mein Finger hing seltsam herum und sah aus wie abgeschlagen . Unser Betriebsarzt, der auch mein Hausarzt ist, meinte das er wohl weg sei und tat nichts weiter, außer Verbinden . Im Krankenhaus in Goslar, stellte sich heraus das nicht mal der Finger gebrochen ist und die Sehne auch in Ordnung war, nur das Fleisch bis auf einen cm, rundherum abgeschlagen . Ich dachte nun, das ich eine wichtige Verletzung hätte, um mich kümmerte man sich aber erst nach langem Warten . Ein Schwerverletzter nach dem anderen kam an, ich war da Kleinkram . Nun holte mich ein junger Mann in ein Zimmer und da stand ein ebenso Junger, das sind Sanitäter dachte ich . Aber als sie mir das Fleisch abschnitten und den Finger zunähten, wusste ich, dass es seine Richtigkeit mit den Zweien hatte . Ich hatte noch nie so junge Ärzte gesehen und in einer solchen Umgebung (Notaufnahme) . Die Jungens haben gut gearbeitet, es heilte schnell und man sieht die Narbe nur bei genauem Hinsehen . Einmal ist mir noch eine Seitenwand (Wange genannt) auf die Hüfte gefallen und einige Schürfwunden und Schnittwunden waren die Folge, was ein paar Tage Krank bedeutete, jedoch war das alles nichts gefährliches . Gott sei Dank! , wenn er denn was damit zu tun hat .

 

Meine abgenutzten Wirbel und Bandscheiben sind bis jetzt das einzige, ständig zu bemerkende Überbleibsel aus der Bergbauzeit . Die Gelenke sind angeschlagen, schmerzen aber kaum und das Gehör geht gerade noch .

 

In der Wismutzeit hatte ich nur eine schwere Verletzung, am Gebirge habe ich mir einmal an einer Messerscharfen Kante, den Unterarm aufgeschnitten . Quer über meine Tätowierung klaffte ein tiefer Riss, der jedoch kaum blutete, dem Schachtarzt sagte ich er soll wegen der Tätowierung gut nähen . Ansonsten habe ich mir mal einen 4m Holzstamm auf den Mittelfuß geworfen, da konnte ich nach dem Stiefelausziehen zusehen, wie der Fuß dick wurde . Ins Auge bekam ich ein Stück Eisendraht vom Schrapperseil, welches vom Augenarzt entfernt wurde . Nägel hat man sich öfters durch den Stiefel getreten, eine Blutvergiftung bekam ich durch einen Holzsplitter am Arm, aber noch nie im Leben habe ich mir etwas gebrochen .

 

Es gibt mittlerweile genügend Literatur über den Bergbau und deshalb schildere ich hier nur meine persönlichen Erlebnisse, einige Male bin ich ohne Verletzungen aus kritischen Situationen heraus gekommen . In meinem Beisein ist auch kein Mitarbeiter schwer Verunglückt, worüber ich froh bin .

 

 

 

Ich hasste die DDR, trotzdem fühlte ich mich lange Zeit provoziert wenn einer in Stammtischmanier schlecht über sie sprach .

 

Jahre dauerte es, bis ich auf der " anderen Seite " angekommen war, dann war es wieder für andere (DDR-Bürger) provozierend, wenn ich von der " Zone " usw. sprach . Man redet eben meistens ohne genau Nachzudenken, was man da sagt !

 

 

 

Ich habe nach einem Jahr auf dem neuen Schacht den Hauerlehrgang machen können, was heißt, dass es eigentlich ein Schießhauerlehrgang war . Hier nannten sich Bergleute mit Schießberechtigung Hauer, bei der Wismut wurde nur Schießhauer wer von der Stasi gut beurteilt wurde, Hauer waren die anderen trotzdem. Wenig später musste ich auch als Ersatzschießfahrzeugfahrer Dienst tun, wenn der Urlaub  hatte . Das heißt ich hatte Schlüsselgewalt über den Spreng-stoffbunker, wir erinnern uns, die DDR hatte mich nicht für würdig befunden mit Sprengstoff umzugehen . Über die Jahre habe ich einige Tonnen Sprengstoff in die Luft gejagt, ich mag deshalb die                  " Actionfilme " nicht sehen . Übertriebener Kinderkram eben und lächerlich .

 

Bei einem Abbau Besetzen (so heißt das Sprengstoff einbringen), stand ich verbotener Weise auf dem Schießfahrzeug über dem Batteriekasten, ich schaute nach unten und bemerkte wie dumm ich war . Die Patrone in der Hand mit dem Zünder darin, baumelten die Drähte von diesem, über den offenen Batterieanschlüssen . Ein Draht am Fahrzeugblech und einer am Pluspol gestreift, hätten mich in die Ewigkeit befördert, da der andere Sprengstoff vermutlich auch explodiert wäre .

 

Bei einem Versuchssprengen ist ein Professor auch knapp dem Tod entgangen, er machte eine Patrone fertig, hatte schon die Zündmaschine angeschlossen, als ein Student " Probehalber " an dieser drehte . In der Hand explodierte die Ladung, er ist mit zerrissener Hand und wohl Trommelfellriss, davon gekommen . Er hatte den Arm vermutlich gerade gestreckt, zu seinem Glück . Das geschah in einem Betriebsurlaub und ich erfuhr erst danach davon .

 

In den Sprengstoffkisten auf den verschiedenen Orten, lagerten die Patronen oft längere Zeit ohne benutzt zu werden . Dadurch wurden sie zersetzt und rochen bissig, was dann beim Benutzer Kopfschmerzen machte . Als Sprengfahrzeugfahrer versuchte man das Zeug schnell los zu werden, ich sollte ein paar " Aufleger " schießen und dabei stellte ich etwa einen halben Karton alte Patronen mit auf die großen Brocken . Ich zog die Kabel und zündete aus einiger Entfernung, der Helm flog weg und ich stand im Dunkeln . Unheimlicher Schlag, als der Staub sich verzogen hatte und das Licht der Leuchtstoffröhren wieder zu sehen war, hatte ich diesen Abbauteil komplett " Abgestaubt ". Froh war ich das kein weiterer Schaden im Abbau entstanden war . " Probieren " musste jeder mal etwas, ein Bekannter bei der Wismut hat mal in einem Hunt (Förderwagen) der voll Wasser stand, eine Ladung gezündet . Der Hunt soll weg gewesen sein und nur noch dessen verbogene Achsen haben rumgelegen . Sprengen macht in solchen Dingen Spaß, ist jedoch schnell Alltag und lästige Arbeit . Einmal haben wir wegen Kabelmangel (zu faul noch welches zu besorgen), in nur 10m Entfernung aus einer Nische abgedrückt, wir sahen das " Mündungsfeuer " und es knallte sehr laut, darauf flogen die Gesteinstücke an uns vorbei .

 

 

 

Nachdem ein Bergmann in unserem Revier tödlich verunglückt war, musste ich als nächster in dem kurzzeitig gesperrten Ort bohren, kein gutes Gefühl und noch zur Nachtschicht allein darin . Man verdrängt sehr schnell und geht zu Tagesordnung über, so geht die Zeit über alles hinweg .

 

 

 

Das Jahr 84 ging ohne weitere Besonderheiten vorüber, im Mai 85 besuchten uns meine Mutter und der Stiefvater, sie waren Rentner und durften in den Westen reisen .

 

Mein Stiefvater staunte nicht schlecht, als er sah wie ihn seine Partei die ganzen Jahre belogen hatte . Wir fuhren in die großen Kaufhäuser und an die Grenze, eben das übliche Besucherprogramm . Als er dann am Wochenende in der Reithalle, beim Kaffeetrinken in der zuge-hörigen Gaststätte, den Kindern durch die Glasscheiben beim Reiten zusah, wusste er nichts mehr zu sagen .

 

Unser Hund hat ihn in den Unterarm gebissen und er wurde beim Arzt behandelt, er staunte dann, als es der Staat bezahlte . Er hatte immer gern Angegeben und weil er angeblich vor Hunden keine Angst hatte habe ich nicht weiter aufgepasst, wer keine Angst hatte wurde von unserem Boxer nicht belästigt . Auf dem Flur zur Toilette stellte er ihn dann unerwartet und biss zu, meiner Mutter tat er nichts und anderen Kindern, die unsere Kinder mitbrachten, auch nicht . Seltsam ?

 

Er hat uns nicht mehr besucht, meine Mutter kam noch öfters . Im Sommer wollten wir dann endlich die Alpen sehen und haben in Österreich eine Privatunterkunft gebucht, Nachts fuhr ich los, wie immer in diesen Jahren .

 

Am Morgengrauen waren wir in Bayern an den Alpen und wir staunten schon, das erste Mal ist ein beeindruckendes Erlebnis . Im Leutaschtal hinter dem Wetterstein ging die Sonne auf und wir waren glücklich, dass zu erleben . Als Wanderer holten wir uns die Abzeichen und Stempel an den Hütten und mit meinem Sohn bestieg ich noch 3 Gipfel . Den neuen Hut zierte dann zum Schluss das Spitzenwandererabzeichen vom Leutaschtal, heute lächerlich, damals hat es Spaß gemacht . Der höchste Gipfel war die Hohe Munde (ca.2600m), wir haben eine geführte Bergwanderergruppe beim Aufstieg überholt und beim Abstieg am unteren der Gipfel wieder getroffen, sie haben demnach mehr als eine Stunde länger zum Gipfel gebraucht, als wir Anfänger .  Wir waren Stolz auf unsere Leistung, hatten es aber auch eilig da am Nachmittag ein Reitausflug gebucht war .

 

Die Aussicht ins Inntal war herrlich, zumal wolkenloser Himmel über uns stand . Ich sagte danach immer, es ist gewesen wie aus einem Flugzeug schauen . Ein kleines Eisfeld ist da oben ständig vorhanden und muss zwischen den 2 Gipfeln liegend, überquert werden .

 

Unser Hund merkte dort das die Hüttenhunde sanfte Wesen waren, sie können die Gäste ja nicht vertreiben . Da wurde er frech und trieb die Hunde in die Häuser, dass war ein Erfolgserlebnis für ihn und prägte sich stark ein . Ab da war kein großer Rüde, vor ihm sicher .

 

Wir mussten, wenn auch ungern, für den Hund die Fahrt zur Zugspitze bezahlen, oben war alles " Zu " und nichts zu sehen . Das ganze Geld umsonst, ärgerlich . Am letzten Tag war ein Hochdruckgebiet in Aktion, ich nahm die Kinder und wir sind von Österreich aus, nochmals hochgefahren . Im August 30 cm Neuschnee, aber stahlblauer Himmel . Ein herrlicher Ausblick und unvergesslich . Meine Frau wollte nicht noch mal mit der Seilbahn fahren, schade . In die DDR gingen einige Postkarten von uns .

 

Im September 85 fuhren wir wieder zum Treffen mit der Verwandtschaft in die CSSR, dies- mal auf einen Campingplatz . Der war in Grenznähe und dort wurden Wohnwagen vermietet, wir wollten alle Verwandten zum Grillen bewirten, was wegen der Toiletten und anderen Räume günstig für diese war . Die Adressen der Unterkünfte gaben die DDR-Übersiedler unter sich weiter, es bestanden viele Verbindungen untereinander . Mich riefen Leute an die ich nur oberflächlich oder auch gar nicht kannte, jeder kannte einen anderen und die Neuigkeiten wurden weiter gegeben . Das gleiche Schicksal, verbindet eben . Nach der Wende riss das generell ab, ich glaube jeder suchte nun den alten Bekanntenkreis und besonders die Verwandtschaft auf .

 

Der den Hund von uns gekauft hatte, kam auch und war sehr geknickt, er wäre auch gern weggegangen, jedoch wegen seines Gefängnis-aufenthaltes musste er vorsichtig sein . Ich wusste von ihm das er für die Stasi arbeitete, las es später auch in den Akten nach . Er hat uns in seinem Bericht nicht in die Pfanne gehauen . Das andere Pärchen aus dem letzten Sommer in der DDR kam auch, sie staunten weil wir es schon so weit gebracht hatten . Der Ford beeindruckte besonders, seine Frau fuhr bis zur Unterkunft bei mir mit und schüttelte den Kopf, wie leise das Auto sei usw. Sie hatten ja eine russische Luxuskarosse, den Wolga, was auch schon etwas darstellte . Mein Schwager wollte die leeren 5 Liter Bierfässer mitnehmen, um sie für seine Gartenfeste immer neu zu füllen . Hätte ich früher auch gemacht, jetzt waren sie Abfall für mich .

 

Mittlerweile hatte ich meine Mineralienstufen mitbringen lassen und von Kumpels auch neue bei den Treffen erstanden, so baute ich langsam meine neue Sammlung auf . Auf den Mineralienbörsen, bei uns in Clausthal-Zellerfeld, kaufte ich auch immer etwas nach .

 

 

 

Als mein Kumpel aus dem Ruhrpott mit seiner Familie uns besuchte feierten wir wie immer und die Jungens waren unterwegs . Abends rief uns jemand an, unser Sohn sei bei ihnen im Garten und verletzt . Wir sind schnell runter ins Dorf und da saß er, besoffen auf deren Treppe, mit blutverschmierten Kopf . Keiner wusste was passiert war und es wurde vermutet, er sei verprügelt worden . Der Krankenwagen kam dann und brachte ihn ins Krankenhaus, da lag er ein paar Tage . Wir stückelten dann die Ereignisse zusammen, sie waren bei einem             " Flaschenbierverkauf " gewesen und haben einiges getrunken . Beim Rückweg sei er dann plötzlich mit dem Fahrrad losgefahren und verschwunden . Wir sahen am nächsten Tag eine Blutlache an einem Bordstein, etwa 200m vom Ort seines Auffindens entfernt, da ist er vermutlich mit dem Fahrrad gestürzt . Instinktiv schob er sein Fahrrad zu den Leuten, die im Garten feierten und machte so auf sich aufmerksam . Wenn er in einem Gebüsch liegengeblieben wäre, hätte er verbluten können . So etwas war mir in meiner Jugend nicht passiert, Verletzungen habe ich nie gehabt, trotz " Filmriss ". Nicht schön für Eltern, so was zu  erleben !

 

 

 

Wir wollten nun mal etwas anderes sehen und flogen 1986 nach Cran Canaria, da früher der Sohn mit vereiste musste er nun zu Hause auf den Hund aufpassen . Diesmal war die Tochter dran und er war ganz froh, denn es waren von ihm, gegen meinen Willen, Feten geplant . Das erfuhren wir später bei der Rückkehr von den Nachbarn, die sich über den Krawall beschwerten (laute Musik und Hundegebell) . Der Urlaub war gut, es war jedoch wenig Unterhaltung unter den Leuten am Strand, wir waren es von den DDR-Bürgern gewöhnt über alles und locker zu reden . Später nahmen wir die neue Verhaltensweise (Verschlossenheit) scheinbar auch an . Wir sahen uns die typischen Ausflugsziele an und machten eine Jeepsafari mit, ins Inselinnere und auf die Berge . Aufgefallen waren mir die vielen streunenden Hunde und Bordelle im Einkaufszentrum, sowie der Umgang mit Autos . Wir staunten als ein PKW sich mit der Stoßstange und hin und her- schieben  von anderen Autos, eine Parklücke schaffte . Ich war nicht so zufrieden wie früher, es gab diesmal keinen " Saufkumpel " und somit keinen Spaß . Meine Frau redet nicht viel, auch haben wir außer " Uns " wenige Gemeinsamkeiten .

 

Unser Sohn durfte entgegen der Erwartung, 1986 in die DDR reisen und besuchte die Verwandten und seine Klassenkameraden . Ich gab ihn den Fotoaperrat mit, da ich nie mehr in die DDR zu kommen glaubte wollte ich von der alten Heimat und den Orten meiner Jugend anständige Bilder haben . Er hat alles gut erledigt und kam gesund zurück .

 

 

 

Ein Kamerad (so nannte man im Westen seine Mitkumpel im Schacht) erzählte mir, dass er ein altes Haus ausgebaut hat und weiter daran arbeitet, es wäre besser wie Miete zahlen . So etwas leuchtete mir ein und als bei der Bank ein altes Haus zum Verkauf ausgehängt war, sah ich es mir an .

 

Es war billig, jedoch wegen des Zustandes für mich nicht akzeptabel, heute mit mehr Erfahrung, war es ein Schnäppchen . Lag aber in einer Häuserreihe und deshalb schlecht zum Ausbauen geeignet, wegen der Nachbarn und der Straße direkt davor (mögliche Belästigung und eventueller Ärger dadurch, was bis zu Anzeigen wegen fehlender Baugenehmigung führen kann). Ich sah das Licht durch die Dachziegel und dachte es würde zuviel zu machen sein, keine Ahnung von der Materie schreckte ab . Dabei waren die alten Ziegel handgeformt und deshalb auch nicht voll aufliegend, aber dicht, vor allen  das Dach gut gelüftet . Heute weis ich das dieses Gesund für die Substanz ist und habe meines deshalb nicht isoliert . Wir waren die fertigen Neubauwohnungen gewöhnt und hatten keine Vorstellung was daraus zu machen ist . Ein anderes Haus war noch weniger, und zu Recht nicht, in Frage gekommen, da war die Grundmauer schon einen halben Meter herausgedrückt . Bei einem 2 Stockwerke hohem Haus mitten in der Stadt, ist so was nicht in Eigenleistung und schnell zu Reparieren . Wir ließen es sein und wollten weiter Miete zahlen, neu Bauen würde ich nie, wegen der zu hohen Schulden und damit ständiger Unsicherheit (denkt an Scheidung und Arbeitslosigkeit) .                                         

 

Der Kamerad fragte mich einmal, ob die Grenze denn ewig stände, ich wusste das Nichts ewig ist und sagte ihm, dass wir das Verschwinden wohl nicht mehr Erleben werden . Nicht ahnend, dass gut 3 Jahre später deren Ende kommen sollte .

 

Ein anderer meinte, dass es nicht richtig ist weil wir später die Rentenjahre aus der DDR angerechnet bekommen . Er hätte voll eingezahlt usw., ich habe ihn erst mal erklärt, dass ich und meine Frau im Moment für seinen Vater die Rente zahlen . Wenige verstehen das was sie reden, es wird nur gezahlt was " übrig " ist, Geld für später einzahlen ist sinnlos und eben nur Papier . Die Politik (von der Wirtschaft geschmiert) bestimmt die Umstände und somit das Verteilen des Erwirtschafteten . Was später kommt, weis niemand, und nur was Wahrscheinlich ist, kann angenommen werden .                   

 

Mich riefen Bekannte von der Wismut an, die auch die Ausreise geschafft hatten und Arbeit suchten . Einer wollte bei uns anfangen und ich besorgte einen Termin bei unserem Betriebsführer, wegen der Einstellung . Er erschien nicht und war inzwischen bei Mercedes eingestellt worden, er verdiente dort auch soviel wie wir im Bergbau . Wir haben uns besucht, verloren aber die Verbindung später . Er hat uns für einen Besuch bei ihm die Beschreibung für den Weg gegeben, jeder hat andere Ansichten und deshalb auch Anhaltspunkte, er sagte was von einem Geschäft das gegenüber der Wohnung sei . Wir sahen es nicht, aber die Hausnummer und parkten das Auto, beim hinlaufen sah man das Geschäft in einer Lücke . Meine Frau sagte, " Da ist der Laden ", ich schaute und knallte voll gegen einen Lichtmast, hatte darauf eine Beule an der Stirn . Logisch das ich eine Zeitlang mit ihr " sauer " war. Wenn Frauen etwas sehen sollen, als Beifahrer beim Autofahren, ist man aufgeschmissen . Am Ziel sehen sie dann " Wichtiges " und lenken einen ab . Aus Erzählungen von anderen Leuten weis ich, dass es vielen ähnlich geht, Frauen und Kartenlesen geht selten zusammen .

 

Bei der Wismut war zumindest meine Adresse und mein Werdegang bekannt, was mich befriedigte, da die " Propaganda " ankam . Ich vermute das jeder Ausgereiste mehrere Neue Antragsteller nachzog, somit leistete ich einen Beitrag zur Wiedervereinigung, ohne es zu ahnen .

 

Mein Sohn wollte die Schule wechseln und ich regte mich darüber auf, von wegen Chancen verbauen usw., er sagte, dass es ein Fachgymnasium gibt und er deshalb auch Abitur machen würde, nur das Latein wegfällt, was er sowieso nicht bräuchte . Da war ich beruhigt, er sollte nach meinen Wünschen Ingenieur studieren und wenn das noch ginge, hätte ich nichts dagegen . Ich sagte ihm immer, " Mit Abitur kannst du Straße kehren, ohne dagegen ist dir vieles verschlossen ".

 

 

 

Auf der Arbeit lagen immer die Zeitungen der Vorschicht herum, da las ich sie und war froh keine kaufen zu müssen . Sie waren ihr Geld nicht wert, im Briefkasten steckte lange Zeit eine Werbezeitung mit rotem Stempel, von weitem sichtbar . Dann war ein paar Tage keine darin und dann wieder regelmäßig, wir sollten wohl daran gewöhnt werden und abbonieren . Mit mir nicht, später gab man das auf, erst als unsere Tochter Fußball spielte und wegen ihrer Tore in der Zeitung (mit Bild) stand, musste ich wegen meiner Frau eine bestellen . Zum Glück spielte sie späterhin im Nachbarkreis (eine Klasse höher) und wir bekamen diese Zeitung nicht, worauf ich unsere wieder abbe-stellte . Zeitungen informieren mich nicht, sondern wollen mich ver-dummen, dafür gebe ich nicht noch mein Geld her !

 

Auf dem Schacht war die wirtschaftliche Lage wegen der Erzpreise sehr schlecht, wir machten Kurzarbeit und es war für mich eine gute Zeit . Nur es bestand die Gefahr des Schließens der Grube, ich glaubte nicht daran und genoss die Zeit . Was meine Erfahrungen in der DDR waren, wollte ich schon immer mal schreiben und damit begann ich auch in dieser Zeit, als ich sie jetzt wieder las, stellte ich fest, dass einiges von mir damals als wichtig Befundenes, schon überholt war . Immerhin 15 Jahre, da sollten auch neue Dinge wichtig sein . Diese Zeiten nutzte ich ebenfalls immer um zu Lesen, unter anderem meine Bücher mit den Mundartgeschichten der Erzgebirgsdichter . Ich                " Denke " und rede noch heute in der Erzgebirgischen Sprache, was tatsächlich und weit verbreitet ist . In der Mundart welche man gelernt hat, werden ganze Sätze und Erläuterungen, oft in einem treffenden Wort zusammengefasst . Meine Kinder und meine Frau (nach Außen) haben die Sprache von hier übernommen . Ich lache Nachts laut im Bett, wenn die alten Erzählungen von mir gelesen werden, humorvoll und Volksnah sind sie ! Alles was mich zum Lachen bringt, mag ich .

 

Es " verklärt " allerdings auch die Heimat, beim Besuch nach der Wende gab mir die Heimat nicht das, was ich vorher immer glaubte . Aber in der Zeit, wo man dachte sie nie wieder zu sehen, baute sich ein besonderes Bild davon auf . Ich träumte oft von der Heimat und den Orten meiner Kindheit .

 

 

 

Es wurden ca. ein Drittel unser Belegschaft entlassen und damit ging es weiter, allerdings ohne weitere Investitionen .

 

Wieder haben sich ehemalige Kumpel wegen Arbeit gemeldet, die klärte ich über die Lage unseres Betriebes auf und machte keine Hoffnungen . Einige aus der DDR arbeiteten bei uns, mein Reviersteiger ein Steiger und ich . Durch uns wurde auch das " Du " in dem Revier eingeführt, vorher waren die Hauer mit dem Steiger nur per Sie gewesen . Der Reviersteiger wurde beim reduzieren der Belegschaft mit entlassen, einige Fehler von ihm waren nicht vergessen worden . Er hatte unter anderem einmal ein Überhauen durchschießen lassen, ohne die Obere Strecke zu sichern, dabei ging ein Trafo hinüber und etliche Tausend Mark Schaden waren entstanden .                                

 

Mein Schichtsteiger war aus Polen und wir verkehrten zusammen, sein Teckel spielte mit unserem Hund gern und ausdauernd . Unser Boxer war nicht gerade umsichtig beim Spielen, der Teckel verzog sich dann unters Sofa, der Boxer stand davor und war verzweifelt, weil er nicht darunter kam . Seltsamste Töne gab er von sich, die Schnauze dabei unter das Sofa gesteckt .Wenn der Teckel sich erholt hatte kam er heraus und die Jagd begann von vorn . Wir haben einige " feuchte Feiern " gemacht, er ging später auch weg, in die " Kohle ". Ich habe nichts mehr von ihm gehört .

 

Ein Fahrsteiger hatte als einziger Ahnung, wie ich meine, er war auch geachtet und respektiert . Der musste später gehen, ich meine, weil seine Vorgesetzten sich nicht gern belehren ließen . Mir hat er einmal einen " Tanz " aufgeführt, er kam und sah mich die Löcher in eine Richtung bohren die nicht leicht zu verstehen war . Damals bohrte ich um eine " Ecke " und der Bohrwagen ließ sich nicht stellen, wie ich wollte, mit " Kopf " bohrte ich ein Schema, was Erfolg versprach (viele Wege führen nach Rom) . Ein lauter Wortwechsel und ein mit Wut im Bauch abrückender Vorgesetzter, war die Folge . Er hat sich einige Tage nicht mehr sehen lassen, ich bin sicher, dass er den nächsten Schichtsteiger sofort in das von mir gebohrte Ort schickte . Der hat ihm wohl wieder Erwarten berichtet, dass alles in Ordnung war . So wollte er mich sicher erst mal nicht in den Genuss eines Sieges kommen lassen . War danach jedoch wie immer, und als wenn es nie Probleme gegeben hätte .

 

Der neue Obersteiger führte Drittelführer ein, ich war auch wieder einer geworden . Durch das ständige Mobbing der anderen, gab ich den Posten nach einigen Jahren wieder ab . Sie waren neidig wegen der paar Mark mehr (kommt aus dem Osten und ist gleich Drittelführer), denn dabei wurde nicht, wie beim Ortsältestenzuschlag, reihum die Person gewechselt . Wenig später wurde der Drittelführer wieder abgeschafft und keiner mehr bekam das Geld .

 

Ich habe eine zeitlang ständig Ausbau umgeschossen, der war sehr wacklig von der Baukolonne gestellt worden (In der Wismut sagten wir, " er war hinein fotografiert ") . Bei der Wismut hatte der eine größere Haltbarkeit gehabt, weil vom Dem, der das Ort auch Schoß, selbst gestellt . Da mir meine Arbeit am Wichtigsten war, wollte ich das meine gebohrten Orte voll kamen . Das bedeutete, dass die abgebohrte Länge der Löcher nach dem Sprengen in voller Länge aus dem Gebirge herausgeschossen waren . Also, auch die Löcher richtig voll Sprengstoff gemacht, was dann auch dem Ausbau schaden  konnte . Viele brachten es nicht fertig die gesamte Lochlänge heraus-zusprengen, ich passte mich später an und bohrte einfach kürzer, so hatte ich das Gleiche wie die anderen und war eher fertig mit meiner Arbeit . Dem Ausbau hat es das Überleben auch erleichtert und ich habe ruhigere Schichten gehabt . Die Phase des Ehrgeizes war vorüber, die letzten 2-3 Jahre war ich zur Pause (nach 4 Std.), mit meiner Arbeit fertig . Man ließ sich, nur zum Alibi, eine Restarbeit über um vor dem Steiger Ruhe zu haben . Der kam 1-2 Mal in der Schicht, zur Kontrolle . 

 

Es war wegen der Leistung ein guter Job, aber sehr gefährlich geworden, durch ein neues System und dem nun wegen der bevorstehenden Schließung einsetzenden Raubbau . Ein Kumpel merkte beim Bohren, das die Druckluft weg war, schaute zurück und er hatte nur noch eine kleine Öffnung zur Flucht offen . Die Strecke war danach nicht mehr aufzubekommen, von der anderen Seite wurde eine Neue gefahren . Ich habe dann nach mehreren Tagen den letzten Schuss gemacht, wobei der dahinterstehende Bohrwagen ohne Zerstörungen geborgen werden konnte . An einem Wochenende brach ein Teil unseres Abbaus ein, so hatten wir großes Glück, dass nie einer zu Schaden kam . Selbstverständlich war das nicht, eher ein Wunder !

 

Ich bohrte ein Ort am Streckenkreuz neu an und merkte, dass etwas faul war, die Eisenkappen des Streckenkreuzes bogen sich merklich . Ich ging immer während des Bohrens um die Ecke um nicht darunter zu stehen, besetzte schnell das Ort und schoss . Sagte nun dem Lader-fahrer Bescheid, damit er sehr vorsichtig an die Arbeit ging . Wenig später kam er und sagte, dass es nur so gefunkt hätte, als er zusah wie das Kreuz zusammenbrach . Auch das ließ sich nicht mehr aufbe-wältigen .

 

Einmal lag ein zusammengebrochener Bau im Abbau, ein nur etwa 20 cm dickes Stück Beton aus der Firste, hat ihn zerschlagen . Dabei war die Fallhöhe von 30 cm ausreichend um die 20er Kappe zu zerbrechen, also war der Ausbau oft nur zur Beruhigung da .

 

Mir ist ein nur 10 cm großes Steinstück, beim Arbeiten in gebückter Haltung auf die Wirbelsäule (Kreuz) gefallen, da kam ich gerade noch auf den Bohrwagen zurück . Mir war schwarz vor den Augen und das wegen 2 m Fallhöhe . Es ist nicht zu glauben, wie wenig der Mensch aushält, man kommt sich oft sehr stark vor . Probiert mal einen Pflasterstein euch auf den Fuß fallen zu lassen, dann glaubt ihr es . Schlimm war dabei das stehende Wasser auf der Sohle, wenn es einem schlecht wird kann man darin ersaufen . Wir waren als Bohrwagenfahrer all-ein vor Ort, somit im Notfall ohne schnelle  Hilfe .

 

 

 

Ich kaufte mir eine Drechselbank und wollte mir als Erzgebirgler meine Sachen selber drechseln, begann damit nun im Keller . Hat gut geklappt, gewinnbringend verkaufen ließ sich davon allerdings nichts . In der DDR gab es normal keine Drechselbank, deshalb entstand mein Wunsch zu drechseln, als ich diese billig im Katalog sah . Gelohnt hat sich der Kauf nie, aber es war eine weitere Erfahrung und gut fürs  Ego .

 

Weihnachten bekam mein Sohn einen Computer, die waren gerade in Mode gekommen, sie mussten an den Fernseher angeschlossen werden . Silvester feierten wir, wie immer in der Zeit, mit meinem Kumpel aus der alten Heimat . Man besuchte sich, tauschte Neuigkeiten aus und lernte ohne viel Geld, die neue Heimat kennen .        

 

Im Mai 1987 hatte unsere Tochter Konfirmation, allerdings nur um über die Kirche eine offizielle Bescheinigung zu bekommen . Damit sollten die Verwandten aus der DDR zu Besuch kommen, hat nichts genützt, da nur die Rentner fahren durften . So kam aber doch die Großmutter von meiner Frau noch mal zu uns, ohne Grund wäre sie sicher nicht gefahren . Sie war beeindruckt, wie auch der Schwieger-vater, wir machten die üblichen Touren und sogar nach Hannover . Sie sollten mal große Kaufhäuser sehen . Kurz vor der Feier bekam ich ein neues Auto, einen Opel Kadett mit der neuen " Eiform " und Katalysator .

 

 

 

Ich war auf Arbeit vor Ort, als unser Geologe kam und sagte, dass die Schließung kommen würde . Ich meinte nur, dass darf nicht sein, weil ich gerade das neue Auto bestellt habe . Er (ein Doktor) sagte,                " Warum ein neues Auto ? ", er hätte einen alten Japaner und Hauptsache er fährt . Ich dachte bis dahin, ein " Großer " hat auch ein großes Auto, nun war ich von ihm beeindruckt und dachte darüber nach .

 

 

 

Im Sommer flogen wir wieder in das bekannte Bulgarien nach Albena, an den Strand den wir kannten . Wir wussten, dass es sich als Westbürger billig leben ließ und freuten uns auf die DDR-Bürger, welche wir treffen würden . Propaganda wollte ich machen und tat es auch, kaufte Bild und andere Zeitungen und überließ sie ihnen zum lesen .

 

Die Kinder konnten nun endlich alles machen was angeboten wurde, so auch den Surfschein . Wir lagen dann im Jachtclub, an dessen Absperrung wir Früher nur die Handtücher von draußen aufhängten .

 

Ich kaufte im Intershop den billigen Wodka in Mengen, die Jungs im Jachtclub tranken viel und gern, endlich wieder Unterhaltung im Urlaub ! Mein Sohn ist vor kurzem immer noch dorthin in Urlaub gefahren, wegen der Unterhaltung eben .

 

Ich sollte auch den Surfschein machen, scheute aber die Zuschauer, welche ständig anwesend waren und wohl lachen würden, bis man nach Tagen endlich auf dem Brett steht .

 

Ich flog aber mit dem Gleitschirm hinter dem Boot her, ein sehr beeindruckendes Erlebnis für mich, so hoch und eine Ruhe dabei . Das sollte noch Folgen haben !

 

In der Firma war nun beschlossen, dass am Jahresende die Grube zu gemacht wird, nun war guter Rat teuer . Die Kinder noch in der Schule, wir gerade eingelebt und ich womöglich ohne Arbeit . Ein Kumpel war bei den vorhergehenden Entlassenen dabei gewesen und für ein Jahr nach Südafrika gegangen, der warb (bei einem Urlaub) für den Platinschacht da unten . Ich hatte vor die Kinder zum Schulabschluss zu bringen, wollte deshalb auch darunter um noch das " Gute Geld " dort zu bekommen . Die Firma hatte sehr billige Häuser für ihre Mitarbeiter angeboten und der Verdienst war gut, dann noch eine Haushälterin und einen Gärtner zu haben, war schon verlockend . Ich wurde nach Frankfurt bestellt und bekam als einer von sehr wenigen den Vertrag, am 1. Januar 88 sollte mein Flug gehen . Der Vertrag liegt heute noch hier, es kam ja anders . Ich wollte erst mal erkunden ob da unten das Leben gut wäre, und die Frau sollte mich besuchen, um zu sehen ob es für uns alle dort akzeptabel sei . Wenn die Kinder aus der Schule wären wollten wir dann ganz da runter ziehen . Die Erzpreise, und die Ausbeute durch den Raubbau, brachten dann doch wieder Geld für unsere Firma und die Schließung verschob sich, ich hatte den Vertrag extra nur für den Fall der Schließung ge-macht . Jetzt reif ich die Vertreterin an und sagte Bescheid, dass es noch ein wenig weiter geht und ich noch nicht komme .

 

Die Firma machte weiterhin Gewinn und mehrmals wurde die Schließung verschoben, das war mir doch lieber, wenn auch ein Abenteuer lockte . Mittlerweile hatten wir einige Neuanschaffungen gemacht, eine  West-Couchgarnitur und einen Stereofernseher, selbstverständlich einen Videorecorder. Ich habe uns für Weihnachten eine 3-stöckige Pyramide gebaut . Die Tochter hatte auch einen Freund aus unserem Dorf gefunden, also waren alle zufrieden .

 

1988 beschlossen wir nach Ungarn zu Fahren, ich wollte mir das Surfen am Balaton selbst beibringen . Die Tochter mit ihrem Freund sollte mitfahren, also in der Zeitung nach einem Surfbrett geschaut und ein " Hochleister " (F2) gekauft . Dachgarten dazu und im Sommer nach Ungarn gefahren . Von Josef hatte ich noch die Adresse und er gab gern, für D-Mark, sein Ferienhaus her . Es war wegen der Schließungsgefahr immer noch möglich, dass wir weggehen, so wollte ich die Schwester von meiner Frau mit ihrer Familie auch Einladen . Sie sind dann zu Dritt mit dem Zug aus der DDR angereist, hätte sein können dass wir sie das letzte Mal sehen . Ein guter Urlaub, zumal mein Kumpel das Nachbarhaus gebucht hatte und ebenfalls DDR-Besuch empfing . Es war alles sehr preiswert für uns, trotz der Verwandten die wir mitversorgten . Nachdem wir, nach einer Nachtfahrt, angekommen waren und die Sachen verstaut hatten, holte ich die Verwandtschaft vom Zug ab . Für Abends wurde der mitgebrachte Grill angefeuert und ich wollte danach meinen " Geist durchspülen ", was auch geschah . Ich wachte Nachts am Tisch auf der Veranda auf und wollte ins Haus, es war alles abgeschlossen . Mein Schwager hat eine Marotte, er schließt alles zu, und wenn er besoffen ins Bett geht mit besonderer Sorgfalt . Der Schwager hat mal im Suff Geld versteckt, vermutlich weil er nicht bestohlen werden wollte, und erst nach langer Zeit als die Wohnung wegen des Tapezierens ausgeräumt wurde, lag unter dem Teppich in der Mitte sein Geld . Alles war nicht so schlimm, nur, ich hatte für sie bezahlt und durfte die erste Nacht im freien schlafen . Um nicht die Leute aufzuwecken und weil ich nicht " voll da " war, nahm ich unser großes Schlauchboot, was auf dem Rasen lag und noch nicht aufgepumpt war, legte mich hinein und versuchte zu schlafen . Die Mücken dort haben das verhindert, meine Frau ist aber immer unruhig wenn ich noch nicht im Bett liege und schaute bei Sonnenaufgang nach dem Rechten, sie hörte mich dann in dem Bündel schnarchen . Ich kam somit noch ins Bett, wo erst mal ausgeschlafen wurde, im laufe des Tages begab mich auf das " Superbrett " und wollte Surfen, tagelang vergebens . Ein vollkommen neues Gleichgewichtsgefühl muss erlernt werden . Die Muskeln sind dafür nicht trainiert, es braucht Zeit . Das Brett war für Anfänger total ungeeignet, ich merkte es, als ich das Brett eines DDR-Surfers probierte . Ein Brett von einem Waggon-baubetrieb (Tatsache), ich glaube aus Dessau, darauf stand ich wie auf einem Gehsteig . Talent ist eine weitere Sache, ein DDR-Bürger der noch nie auf einem Brett gestanden hat, probierte meines und fuhr auf Anhieb davon . Ich staunte nicht schlecht und musste schnell hinterher da er nicht wenden konnte, mein Brett wäre wohl mit ihm zum anderen Ufer gefahren .

 

Gelohnt hat sich die Anschaffung, da alle von uns zum Probieren und ich zum Surfen gekommen bin . Bei einem starken Wind ging die Post ab und ich staunte wie schnell es gehen kann, das Brett war nur noch hinten im Wasser und flog regelrecht davon . Leider habe ich kaputte Bandscheiben und konnte das Surfen nur selten betreiben, in der Nähe von Wasser gelebt und jünger im Alter, hätte ich es gern weiter gemacht . Es hing fast nur in der Garage und ich habe es später nach der Wende meinem Neffen gegeben, der hat es wohl zu Geld gemacht, anstatt zu Surfen .

 

In Herbst 1988 habe ich in einer Zeitung eine Annonce für Paragleitkurse entdeckt und daraufhin dem Veranstalter geschrieben, ich wunderte mich, dass ich einfach so den Lehrgang beginnen sollte . Mir war Angst wegen Schulzeugnissen und ähnlichem, was ich mir an Vorraussetzungen vorstellte um einen Flugschein zu machen . Tatsächlich wird der " Schein " bezahlt und dafür kann man ihn zu Recht erwerben . In der DDR wäre es für mich unmöglich gewesen, irgendwie zu Fliegen . Wir fuhren im Oktober nach Seefeld und ich begann auf dem Übungshang mit dem Fliegen, eine schöne Erfahrung und ich wollte mehr . Täglich ging es eine Stufe höher den Hang hinauf, bis zur 4., dann hatte man schon bis 30-40 m Höhe beim Flug, ansonsten war noch die Theorie, meist Abends oder bei schlechtem Wetter . Der Sport ist sehr vom Wetter und vor allen vom Wind abhängig, das lernten wir zuerst . In Österreich ist das Wetter nicht so schön wie die Werbefilme im Fernsehen  vermuten lassen, ich glaube fast, dass es in Österreich ein Filmverbot an Regentagen gibt . Eine gute Truppe kann sich auch in solchen Situationen die Zeit vertreiben, ich musste dann nach 14 Tagen die Heimreise antreten, ohne die Höhenflüge gemacht zu haben .

 

 

 

Weihnachten habe ich uns eine große Stereoanlage mit CD Spieler gekauft . So mussten wieder neue Bilder in die DDR geschickt  werden . Silvester waren wir bei meinem Kumpel im Ruhrgebiet und es begann ein weiteres Jahr . Keiner hatte ahnen können wie es verläuft und vor allem endet, dieses besondere Jahr 1989 .

 

 

 

Im Juni musste ich nach Österreich um meinen Schein als Freiflieger zu bekommen, es fehlten 3 Höhenflüge dafür . Ich hatte bezahlt und ein Recht auf meinen Schein, wir sind aber jetzt nach Leutasch in die Privatunterkunft vom Urlaub 85 gefahren . Da immer etwas mit dem Wind schief läuft, wollten wir dann in den uns bekannten Hütten den Tag verbringen können . Ich trainierte noch ein wenig auf dem Übungshang und als das Wetter günstig war, fuhren wir wenigen Anwärter mit der Seilbahn zum Höhenflug in etwa 800 m über das  Tal . Vor Beginn der Fahrt waren die Toiletten stark besucht, es war flau im Magen . Angst zeigt man nicht, also den Schirm ausgelegt und angelaufen, nach wenigen Schritten schwebte man . Hochgefühl und Angst mischten sich, ich kam sauber auf den vorgesehenen Landeplatz an . Danach war ich, für mich gesehen, " Gottähnlich ". Das Wetter wird gegen Mittag turbulenter, uns Anfänger ließ man dann nicht mehr fliegen . Als ich dann später die erste Böe durchflog war ein Adrenalinstoß die Folge . Es wird, wie alles, langsam Gewohnheit und Fliegen macht immer mehr Spaß, wenn man dazu geeignet ist . Wir sahen einen aus unserer Gruppe in die Stromleitung zwischen den Häusern fliegen, er hatte Angst eine Kurve zu Steuern . Er wäre ohne Probleme auf den Landeplatz gekommen, er hat wie gelähmt gewartet was passiert, der Schirm flog an die Leitung . Es blitzte und anschließend ist er auf den Rücken gefallen, weil der Schirm von der Leitung rutschte als er nach vorn schwang . Kurzschluss in der Leitung aber unverletzt, er gab auf und flog nicht mehr . Der Fluglehrer erzählte, dass einer schon auf dem Balkon vom Bürgermeister gelandet wäre . Auch der Bretterzaun am Landeplatz sei einem schon zum Verhängnis geworden, er wäre fast " Entmannt " gewesen und einen Hoden musste er lassen . Kurz darauf habe ich eine Außenlandung, hinter dem Zaun, auf dem Golfplatz gemacht, die Geschichte machte mich unsicher und ich habe den Zaun nicht überflogen . Ein Flug war dabei, an dem ich vergaß den Brustgurt zu schließen, der Fluglehrer hätte es kontrollieren müssen . Ich war in der Luft und merkte es mit Grausen, hoffte auf einen Flug ohne Wind und kam auch gut runter . Bald wird es wieder besser und der Mut kehrt zurück . Ein neuer Schirm wurde dort gerade entwickelt, was alle mit Staunen wegen der hohen Leistung von diesem verfolgten . Ein Comet- CX, so was wollte ich auch mal fliegen !

 

 

 

Im Sommer fuhren wir wieder zum Plattesee in Ungarn, ich wollte Surfen und es ging auch gut . Wir hatten diesmal nur die Kinder und deren Partner mit . Es wurde von DDR-Flüchtlingen erzählt und eine besondere Atmosphäre lag schon in der Luft, es betraf uns aber nicht direkt, wir machten einfach weiter  Urlaub . Auf dem Markt kaufte ich von einem Zigeuner ein großes handgeschnitztes Schachspiel, es war ein langer Handel vorausgegangen.

 

 

 

Unsere Kinder sind in dem Sommer alle beide in die DDR gefahren und haben die Omas und Bekannte besucht .

 

Im August wollte ich wieder Fliegen und mein Sohn sollte mitfahren und auch den Schein machen . Er fing an und es ging ganz gut, an einem Sonntag hat er den 23. Start auf dem Übungshang von der 3. Stufe gemacht, als er breitbeinig einen Fluglehrer überfliegen wollte und sich schwer überschlug, da es nicht gelang . Der Fluglehrer hatte Besuch und saß auf der 1. Stufe mit dem Rücken zum Hang, mein Sohn hatte nicht genug Höhe, wollte die Kuppe aber noch über- fliegen . Der Fluglehrer sah ihn nicht, anstatt zu rufen wollte mein Sohn ihn nun breitbeinig überfliegen, kam aber mit den breiten Beinen und etwa 20 km/h auf und hat sich mehrmals den Hang hinunter überschlagen . Er war nicht mehr in der Lage weiter zu Fliegen, nach 2 Tagen mit Schmerzen sind wir nach Hause gefahren . Ich hatte etwa 10 Höhenflüge als Freiflieger gemacht und eine Punktlandung auf einem Handtuch hingelegt . Das Wetter wurde schlechter, somit habe ich nicht viel eingebüßt . Später, als wegen meiner Rente vom Hausarzt die Röntgenbilder vertauscht wurden, stellte sich heraus, dass er damals einen Wirbelfortsatz gebrochen hatte . Er ist nie wieder geflogen, durch die lange Pause hat die Angst gesiegt . Die Theorie hatte er schon bestanden . Angst sichert unser Überleben, und ist sehr wichtig, muss mitunter aber besiegt werden, um etwas " Wichtiges " zu tun .

 

Unser Fluglehrer war ein labiler Kerl, wie wir, Abends ging es immer lange in die Kneipen und der Chef war früh sauer, weil er zu spät auftauchte . Im Winter war er als Skilehrer tätig, ein Jahr später war er rausgeflogen . Wir haben jedenfalls unserem Spaß mit ihm gehabt .

 

 

 

Im September sind wir in die CSSR zum Verwandtenbesuch gefahren, eine neue Unterkunft in einem Privathaus hatten wir diesmal gefunden (andere " Ehemalige " hatten die  Adresse  an uns weitergegeben) . Da blieb die Verwandtschaft auch mal über Nacht bei uns und wir hatten mehr Zeit zum Erzählen, an dem Wochenende ist die Großmutter von meiner Frau verstorben, ohne das wir, als feiernde Familie, es ahnten . Als ich die Verwandtschaft dann zur Grenze hochfuhr und alle zurück gingen, sagte ich zu ihnen, " Ihr bekommt oben an der Grenze einen Blumenstrauß ! ". Im Radio sagten sie, dass in die Prager Botschaft der BRD ständig neue Ausreisewillige kämen, meine Verwandten gingen aber zurück . Genscher hörten wir noch in der CSSR im Radio sagen, dass alle aus der Botschaft in den Westen ausreisen können . Ich dachte, was soll das noch werden, die müssen jetzt die Grenze zumachen sonst wird die DDR leer . In dem Herbst waren die Nach-richtensendungen für mich das Wichtigste, es passierte was und Spannung lag in der Luft . Eigentlich begann jetzt die interessanteste Zeit meines Lebens ! Als Ehemaliger, verfolgte man alles mit besonderem Interesse, ich glaubte das die DDR sich nun ganz abschotten werde . Sie tat es nicht, was dann zum ihrem Ende führte .

 

Was in den Medien verbreitet wird ist nur selten wahr . Wir, die alle aus der DDR weg sind und immer noch welche durch unsere Propaganda nachzogen, haben tatsächlich die DDR auf dem Ge-wissen . Die restlichen Verbliebenen haben Instinktiv gespürt, dass sie die Verlierer sind, was sie dann als " Rudel " auf die Straße trieb und so letztendlich zum Zusammenbruch der DDR führte .

 

Gorbatschow war der einzige Politiker der etwas dazu beitrug, mit seiner Erneuerung des Sozialismus, brachte er die Welt in Umbruch . Ungewollt !, hatte er den Kommunismus " umgebracht ". Andere              " Wichtigtuer " haben keine andere Wahl gehabt,  als die Wiederver-einigung, sonst wären die DDR-Bürger in Unmengen in den Westen gekommen und das Land wäre auf beiden Seiten nicht mehr überlebensfähig gewesen . Keiner konnte eine andere Lösung in Betracht ziehen, als sie eben gekommen ist . Die Politiker haben keinen wirklichen Beitrag geleistet, möchten sich jedoch gern damit schmücken . Wir " Ehemaligen " wissen es besser, weil wir zum Zusammenbruch persönlich beigetragen haben . Wir haben die Men-schen dazu getrieben, sie hatten keine Wahl, ihre Instinkte trieben sie !

 

 

 

Zu Weihnachten sind wir in die DDR zu unseren Verwandten gefahren, um den Wartezeiten zu entgehen fuhr ich am 1.Feiertag Nachts los . An den Grenzen war trotzdem Betrieb, es ging jedoch schnell und wir waren in der alten Heimat . 6 Jahre dauerte die Wartezeit nur, eigentlich dachten wir, dass wir nie wieder dahin kommen .

 

Es roch nach DDR, die Abgase der Kohlenfeuerung reichten bis auf die Autobahn herüber . Die alten Schlaglöcher, auf unseren bekannten Straßen, waren noch immer da, wo früher die schlimmsten waren wusste ich noch und fand sie wieder . Morgens um 6°° weckte ich meine Mutter, die wussten nicht das wir kamen, mein Stiefvater litt an Lungenkrebs war aber schon wach und relativ fit . Ein paar Worte und wir  fuhren weiter, überraschten die Schwiegereltern noch, es war ein freudiger Anlass und demnach ein paar schöne Tage . Einige Kumpel besuchte ich und kaufte Steine für meine Sammlung, sie sollten bald teuer werden . Hierbei kam ich auch bei meinem alten Kumpel aus der Armeezeit (mit dem ich zur Wismut ging) vorbei, der mittlerweile Parteigenosse und Brigadier geworden ist . Er hat sich in seinem Lebensstil nicht geändert, das heißt, immer noch Saufen und Fremdgehen sowie auch über Nacht von Zuhause wegbleiben . Seine Frau hat sich nach der Wende von ihm scheiden lassen, dass war kein sinnvolles Leben . Jahrelang sehr viel Geld verdient, es verprasst, dann arbeitslos und ohne Familie dastehend .

 

 

 

Silvester kam mein Kumpel aus dem Ruhrpott zu uns und wir sind im Harz über die sonst immer nur besuchte Grenze gefahren . In einem Ort haben wir Kaffee getrunken und uns über die Wartesaal-atmosphäre der Kneipe lustig gemacht, ein Jahr später war sie schon neu, und im Weststandard, eingerichtet .

 

 

 

Zu der Wendezeit hatte die DDR den " Runden Tisch " als Regierungsform eingeführt, ich hoffte, dass diese Demokratie auch eine Chance im neuen Deutschland bekommt . Glaubte es jedoch nicht ernstlich, die Gefahr für die " Kapitalistische Scheindemokratie " war zu groß und konnte nicht geduldet werden . Noch nie hatte es in Deutschland eine solche und wirkliche Demokratie gegeben, sehr Schade !

 

 

 

Im April 1990 hatte ich mich für den Sonderpilotenschein zum Lehrgang angemeldet . 3 Tage und ich hatte ihn, kaufte gleich noch einen CX-Schirm und flog damit, ein Supergefühl !

 

Es war zur Zeit das Beste auf dem Markt und bei Weltmeisterschaften führend, beim Hersteller habe ich auch meinen Flugschein gemacht . Im Mai sind wir mit den Schwiegereltern und den neuem Schirm gleich wieder nach Leutasch, ich wollte fliegen !

 

Aus der Thermik hielt ich mich noch raus, die 15-20 min. Flüge aus 1000m Höhe reichten erst mal . Zu Hause bin ich in Goslar auf dem Rammelsberg geflogen, der hatte ca. 250 m  Höhen-unterschied und ließ sich nur bei NW-Winden fliegen . Trotzdem habe ich da die längsten Flüge gemacht, im Hangaufwind konnte man hin und her Triften, ohne Höhe zu verlieren . Im Juli der erste 25 min. Flug und am 18.5. 1991 machte ich meinen längsten Flug dort, 1Std.und 35 min. . Auch den höchsten Flug machte ich da, ca. 2000 m Höhe erreichte ich in der Thermik am  26.6.91 . Den schnellsten Flug hatte ich auch dort, als am 24.5.91 der Wind zu stark wurde, trieb er mich vom Berg weg . Ich startete bei straffem Wind und bremste den Schirm leicht an, ohne zu Laufen ging es nach oben, wie im Fahrstuhl . Herrlich, kurz darauf war ich etwa 500 m über dem Startplatz und sah, dass die Anderen zusammenpackten . Der Wind war zu stark zum Starten und drehte auf West, ich erkannte den Windsack noch und dachte nur, " Oh Scheiße ". Es trieb mich ab, der Landeplatz war nicht mehr zu erreichen, hinter mir Berge und Wald . Wegen meiner Höhe dachte ich, dass ich vielleicht noch über die Berge und den Wald kommen könnte . Ich drehte in den Wind und flog mit dem Wind und mit voller Schirmgeschwindigkeit etwa 35 km/h, dazu noch die Windgeschw. von ca. 35 km/h, demnach mit etwa 70 km/h über den Grund .

 

Wenig später landete ich auf einer " Pferdeweide " an einem Forsthaus, beim landen merkte ich, dass es Rehe waren und sie verschwanden  wegen des " großen Vogels ". Der Rückweg zu Fuß war mit verschiedenen Gefühlen ausgefüllt, einerseits das Abenteuer, andererseits das Glück welches ich hatte . Einige warteten wann ich kommen würde und ob überhaupt, als ich kam waren alle erleichtert, besonders meine Frau .

 

Am 4. 8. 91 (alles laut Flugbuch) ist mir der Schirm bei der Landung in etwa 100 m Höhe 2 mal zusammengeklappt . Er wurde wieder stabilisiert,  schoss dann nach vorn und ich schaute von Oben in meine Kappe, kam mit den Füßen gerade noch durch die Leinen hindurch . Als ich ihn wieder auf hatte, befand ich mich nur noch 20-30 Meter über dem Boden, auch da war meine Frau dabei und sah was ich für Glück hatte . In Österreich war mir der Schirm bei starkem Wind schon einmal restlos zusammengefallen, ich bin etwa aus 40 m Höhe auf den Hang geknallt . Unten, auf einer Gaststättenterrasse, saßen die Schwiegereltern, meine Mutter und Frau, sie wussten alle nicht was los war, da ich in eine nicht einsehbare Kuhle gefallen war . Ein Fluglehrer rannte den Berg hoch, ich beeilte mich um schnell gesehen zu werden und ging ich auf den sichtbaren Teil des Hanges . So waren alle erst mal beruhigt, mir hat es den Arm an der Schulter angeschlagen und es brauchte ein halbes Jahr bis der Schmerz erträglich wurde . Krank machen wollte ich nicht, da auf dem Schacht in dieser Zeit die Leute für die Schließungsarbeiten festgelegt         wurden . Ich war dann trotzdem nicht dabei . Sofort nach dem Absturz flog ich wieder, um nicht zuviel Angst aufzubauen . Genaugenommen war das Wetter erst nach 3 Tagen zum Fliegen geeignet, der Absturz kam nur weil ich zu ungeduldig war und trotz ungünstigem Wind geflogen bin . Ich ging auf die Gehrensspitze und startete zu Mittag, nach einigen Fehlversuchen, ob die etwas mit der Angst oder mit dem schmerzendem Arm zu tun hatten weis ich nicht genau . Ich wollte einfach ins Tal, die etwa 1200 m runterfliegen, da war über dem Tal eine solche Thermik, dass ich mit Steilkurven versuchte die Höhe abzubauen, ohne Erfolg . Ich wollte immer einmal Superthermik, aber nicht jetzt, nach dem Absturz . Mit großer Mühe gelang es mir Höhe abzubauen und weit hinten im Wald auf einer Wiese zu landen, vorn neben der Pension war die Thermik zu stark um runter zu kommen . Tage später habe ich mich wieder über meine Dummheit geärgert, so einen Flug wie ich da verpasst habe, konnte ich nie wiederholen .

 

 

 

Nun wieder zu 1990, mein Schwager hatte schon Jahre vorher einen Garten von Privatleuten gekauft, ein Grundbuch spielte damals keine Rolle . Jetzt bekamen die Leute ihr eingebrachtes Land von der LPG zurück und mein Schwager meinte, dass wir welches kaufen könnten . Auf unserem Schacht war die Schließung für Anfang 1992 festgelegt und ich wollte schon immer ein Haus bauen . Wir hatten Geld gespart und es würde eine gute Abfindung dazukommen, also wollten wir               " Zuschlagen " und über meinen Schwager Land kaufen . Rechtlich war es noch DDR und so sollte er es als Strohmann erwerben, ich sagte ihm, dass es sehr wichtig sei alles ins Grundbuch einzutragen . Er hatte schon auf dem Rat des Kreises Kontakt aufgenommen und ich meinte es läuft alles normal, bezahlte alles bar . Nun hat sich herausgestellt, dass die Bearbeiterin wohl über Jahre als Notar gewirkt hatte ohne es zu sein, was sie aber nun nicht sagte und so zog sich alles hin, ohne eingetragen zu werden . Zu allem Überfluss haben die Verkäufer, als Alkoholiker, dass Geld benutzt um sich innerhalb eines Jahres beide Tot zu Saufen . Heute nach über 10 Jahren ist immer noch nichts geklärt, er nutz das Grundstück und die Erbengemeinschaft hat alles einem Makler zum Verkauf übergeben . Der hat wohl einen Kompromiss mit dem Schwager geschlossen, aber es läuft nichts, bis heute ist nichts eingetragen . Ich will Schlau sein und mache solche Fehler ! Stellt euch vor, wie andere im Leben erst beschissen werden . Ein Grund war auch, dass wir zur Währungs-umstellung nichts " verdient " haben, obwohl viele " Insider " hier ein Geschäft gemacht hatten (1 DM waren 12 DDR-Mark und bei der Umstellung wurde 1:2 getauscht ) . So wollte ich wenigstens schnell noch zu Land kommen, ehe das auch zu spät war . Gierig zu sein, ist unklug ! Erst Denken und dann handeln, vor allem, große Geschäfte erst mehrmals " Überschlafen ", ist mein Rat hieraus .

 

 

 

Im Sommer 1990 sind wir wieder mal in ein anderes Urlaubsland gefahren und es ging nach Kreta . Nur die Frau und ich, die Kinder waren groß genug um allein zu bleiben . Eine Schiffsreise nach Santorin war ein schönes Erlebnis hierbei, der Restvulkan raucht noch im Meer, nur meine Frau hatte Probleme mit der Seekrankheit . Viele traf es noch schlimmer, die Toiletten waren überfüllt und die               " Kranken " blieben davor liegen, um schnell wieder hinein zu kommen . Im Speisesaal hingen die Köpfe auf den Tischen, wir gingen raus und auf Deck da fühlte sich meine Frau einigermaßen . Seit dem ist die jahrelang geforderte Kreuzfahrt, kein Thema mehr bei uns . Dabei hatte meine Frau immer gern das schöne Essen auf den Schiffen probieren wollen . Am Strand war es langweilig und ohne Unterhaltung für mich, ab und an surfte ich auf geliehenem Brett, konnte aber nicht aus der Mole heraus . Es ist an der Nordküste immer starker Wind und somit hohe Wellen, für Amateure wie mich nicht zum Surfen geeignet . Wasserstart ist eine wichtige Vorraussetzung, den kann ich nicht und wollte ihn auch nicht noch lernen . Am Pool las ich dann die erhältlichen Zeitungen (keine Bildz.), sonst war es ein ruhiger Urlaub . Wir sind noch 12 km durch die Samariaschlucht gewandert und kamen an der Südküste heraus, hier war kein Wellengang und deshalb ein klares Wasser . Wir dachten nur, dass wir hätten da Urlaub machen sollen, Jahre später haben wir es auch noch gemacht . Obwohl fast alle großen Urlaubsorte an der Nordküste sind, sollte jeder die Südküste buchen, hier ist es in Bezug auf Wind und Wellen ruhig, dadurch das Wasser glas-klar !

 

1991 haben wir mit den Schwiegereltern und meiner Mutter in Österreich Urlaub gemacht, ich wollte fliegen und tat es . Nur der erwähnte Absturz trübte das Erlebnis . Wir sind dabei nach Italien rüber gefahren, um den Verwandten etwas neues zu zeigen .

 

Wegen des Hausbaues tat sich nichts, aber im Dorf bei uns war eine Frau gestorben die eine alte Tischlerei hinterließ . Wir sahen sie an und ich meinte, dass wir etwas daraus machen können . Meine Frau wollte neu bauen aber mir war das zu riskant, wegen der bevorstehenden Arbeitslosigkeit, also musste ich sie überzeugen und wie meist, zum Vorteil der Familie, setzte ich den Willen durch . Wir verhandelten mit den Erben und bekamen einen guten  Preis, auch brauchten wir erst zum Einzug bezahlen . Ich habe das mit dem Notar so geregelt, um nicht Miete und Abtrag zugleich zu zahlen . Wir fingen im September 91 mit dem Umbau an und zogen nach Weihnachten ein, jetzt begann eine jahrelange Arbeit die sich jedoch bis heute mehrfach ausgezahlt hat .

 

Ich habe bis Ende März 92 auf dem Schacht gearbeitet und wurde wie geplant arbeitslos .

 

 

 

Ich möchte nun noch die Bergmannszeit zu Ende bringen . Als ich 1983 anfing sollte es mit dem Bergbau noch mindestens bis zu meiner Rente gehen, der mich herumführende vom Betriebsrat zeigte mir den Schacht und schimpfte auf die Grünen . Sie waren Schuld an den neuen Auflagen für die Ölabscheidungen, ich meinte nur, dass alles Geld nichts wert ist, wenn die Umwelt Schaden nimmt und das Leben dadurch an " Annehmlichkeiten " verliert . Er war erst mal ruhig . Bei der Einstellung musste ich den Eintritt zur Gewerkschaft erst unter-schreiben, ehe mir die Einstellung vom Betriebsrat genehmigt wurde . Wie in der DDR, sagte ich, sie grinsten nur . Es ging mir nur um einen Aufschub des Beitritts, wir hatten ja jetzt nichts mehr und ich wollte jede Mark für den Neuanfang nutzen . Das sahen sie nicht ein, somit war ich eher in der Gewerkschaft, als neuer Bergmann . Der Schacht machte einen liederlichen Eindruck, überall sah man Liegestaub und Dreckecken . Bei der Wismut waren die Steiger für die Ordnung zuständig, hier für die Leistung . Anderes System, man gewöhnt sich um, gezwungenermaßen . Die Bergmänner wollten nur Geld verdienen, möglichst mit wenig Leistung . Mir war es fremd, sie hatten jedoch Recht damit, wie ich heute weis . Die zum Teil sehr modernen Fahrzeuge, waren ein Kontrast zu den umständlichen Methoden . Es funktionierte aber auch so, nur bei der Wismut war es effektiver . Hier nun, gingen junge Bergmänner erst lange mit alten ausgedienten Kumpeln arbeiten und diese erledigten Nebenarbeiten in einem ruhigem Tempo . Wenn lange Zeit ein solcher Ablauf die Leute prägt, ist es logisch, dass sie nie wieder schneller werden . Man hat den Ergeiz der Jungen somit verkümmern lassen, die Wismut hat die Jungen sofort in die Brigaden gesteckt und damit Leistung abver- langt . Der Ergeiz trieb sie dann an, sie wollten möglichst besser arbeiten als die Alten . Das bringt der Firma mehr, wie ich meine . Der Steiger (Wismut) musste also nur für Ordnung Sorgen, Leistung kam allein . Allerdings auch wegen dem Lohnsystem, viele Meter waren viel Geld !

 

Im Westen war jeden Monat das gleiche Geld zu verdienen, eher Unkapitalistisch . Dafür sparte man an Sicherheit und anderen        Sachen . Von den Maschinen wurde viel Öl verbraucht, überall lagen die Fässer (mit Öl) herum, wurden auch vergessen und zugeschossen, erst viel später wurden neue Ölbunker angelegt und auf Ordnung darin geachtet . Auf die heißen Motoren tropfte das Öl aus den kaputten Dichtungen und erzeugte Qualm, man musste mitunter eine Pause einlegen, weil nichts mehr zu Sehen war .

 

 

 

Die Wismut hatte genug Erfahrung mit Staublunge und Krebs, eine Unzahl von Toten hatte das gekostet, daraus wurden Vorschriften entwickelt um die Bergmänner zu schützen . Zum Teil vor sich selbst, wegen des erwähnten Ehrgeizes .

 

 

 

Eine Fremdfirma fuhr im " Westschacht " die Hauptstrecken für uns auf, die hatten schlechte Karten . Arbeiteten wie bei der Wismut, aber ohne vom Steiger auf Sicherheit angehalten zu werden  . Der Ver-dienst soll auch weniger gewesen sein, als der unsere .

 

 

 

Mein Obersteiger hat sich bei meinem Reviersteiger beschwert, " Der Herr Ma.... hat immer das letzte Wort ", das ist wahr . Allerdings oft zu Recht, so hielt er mir Sachen vor, die ich schon lange als unsinnig angeprangert hatte . Wie den Luftmangel, über die Jahre beschwerte ich mich, dass kein ausreichender Luftdruck für die Bohrwagen da war, weshalb das Bohren oft die doppelte Zeit in Anspruch nahm . Als das Problem durch eine Ringleitung bereinigt war, hatte er ein neues Hobby, aufpassen das nirgends ein Schlauch zischt . Ich musste mir, wenn mein Druckschlauch mal locker war, dann anhören wie viel Druck da verloren geht .

 

Bei uns wurde im Schacht geraucht, er hat dann aufgepasst (als Erster bis dahin) , dass auf Dieselfahrzeugen niemand raucht, was immer schon gemacht wurde . Ich hatte ein sehr nasses Ort zu bohren und war klatschnass, durch ein paar leere Sprengstoffkartons, die ich mir über den Sitz des Bohrwagens angebracht hatte, konnte ich die Zigarette gerade am brennen   halten . Er kam und machte mich darauf aufmerksam, dass Rauchen darauf verboten ist, dabei spritzte das Wasser, von allen Teilen des Gerätes . So was, ist mir nicht einzureden .

 

 

 

Zur Wendezeit waren in der erwähnten Fremdfirma Bergmänner aus Ungarn beschäftigt, einer ist vom Lader überrollt worden . Er wollte im Westen etwas Geld verdienen, für ein kleines Haus in der Heimat und ist in der " Kiste " zurückgekommen . Der Lader soll nicht in Ordnung gewesen sein, wenn das Bergamt kam war der immer versteckt gewesen . Die Kontrollen des Bergamtes waren ein Witz, wir erfuhren schon Tage vorher, wann und wo die Befahrung statt-fand . Wenn wir die Kumpels vom anderen Revier am Schacht trafen, berichteten wir uns gegenseitig von den Vorbereitungen für die bevorstehende Befahrung . Nur das gewarnte Revier machte in den betreffenden Orten Ordnung, man war sicher, dass die                             " Befahrung " nicht ins falsche Ort ging . Lachhaft und es ist die Frage, wem das nützt ? Und für was das Amt existiert, und Geld bekommt ? Das System ist auch bei anderen Kontrollorganen in Deutschland normale Praxis, wer schütz hier wen und vor was ?

 

Es sind Kontrollen die keine sind, aber etwas Vorspielen, zum Verdummen der Massen . Schlimm ist besonders, dass die Leute noch ihr Geld damit verdienen, obendrein fördert es die Korruption . Scheinbar ist es alles so gewollt, denn mit einfachen nachvollziehbaren und vernünftigen Vorschriften, könnte das ohne Kosten verändert werden .

 

Stellt euch vor, ein Polizist hält euch an und sagt euch, dass in 100 m eine Radarkontrolle ist, es wäre der gleiche Effekt, wie deutsche Kontrollen von den jeweiligen Ämtern in der Wirtschaft . Nur das bei der Radarkontrolle der Bürger wegen des Zahlens, kontrolliert und angehalten wird . Die Firmen, die über Leichen gehen, sorgen schon dafür, dass sie nicht zahlen müssen . Unsere Politiker und Beamten, nehmen gern deren Spenden (oder Bestechungsgelder, wie ich es sehe) entgegen . Das wird noch frech, als Landschaftspflege bezeichnet . Korruption wird offen zugegeben und verniedlicht (verharmlost) . Tatsächlich ist sie der Anfang vom Ende jeder Gesellschaft, nur der Zeitpunkt des Endes ist nie zu bestimmen (vorherzusagen) . Es gibt Nichts, was Ewig ist !

 

 

 

Kurz vor unserer Schließung, hat es in Hessen in einem Kohlebergwerk eine Explosion gegeben, im Fernsehen hörte man dann die Verantwortlichen ungereimtes Zeug reden . Viele Tote waren zu beklagen und mir ist bis heute nichts bekannt, von einer Bestrafung oder ähnlichem, der dafür Verantwortlichen . Der Normalbürger merkte schon, dass es dort nur ums Verschleiern ging . Unsere Grubenwehr war auch dort im Einsatz, ich selbst hatte nie für Vereine etwas übrig und trat nirgends bei . Wobei diese durchaus nützlich sein können (wenn bei mir vom Kegelclub die Rede ist, so sind das nur unsere Familie und enge Freunde, mittlerweile gehe ich auch nicht mehr dahin und meine Frau geht allein ) .

 

Die Kameraden der Grubenwehr erzählten dann von den Erlebnissen, so auch vom Leichen bergen . Da haben dort Bergmänner gesessen, wie zur Pause, die konnten so mit den Tragen nicht geborgen werden . Man hat sie durch draufspringen, gerade " getreten " und dann durch die deformierten Stollen nach draußen gebracht, schlimme Erlebnisse für die Beteiligten . Zu gern wüsste ich, wer für das Unglück verantwortlich war . Ja, Ja, der Rechtsstaat, ermittelt Jahre und wenn keiner mehr dran denkt, wird  ...... !

 

 

 

 

 

 Wir fingen nun nach meiner Arbeitslosigkeitsmeldung mit aller Energie den Umbau des ganzen Hauses und der Werkstatt an . Wir hatten gute Helfer, meinen Sohn, den Freunden meiner Tochter (alter und neuer) und so ging es gut voran . Ich habe mir nun alles selbst beigebracht, was zum Bauen gehört . Heute kann ich jede Arbeit und habe vom Mauern, Betonieren, Zimmern bis zum Dachdecken, alles selbst erledigt . Auch Heizungen und Wasserrohre habe ich selbst installiert , nur die Heizung ans Gas anschließen, mussten                           " Fachmänner " erledigen . Das war auch ein " Spaß " und nach 3 Tagen lief die Therme, jedoch erst als ein Vertreter der Firma kam und den " Fachleuten " zeigte, dass sie ein Rohr verkehrt angebaut hatten . " Meisterbriefe " sind in Deutschland wichtig, ich bin froh keinen zu haben . Ich möchte nicht solche Fähigkeiten haben, die ein Papier bescheinigt .

 

Aber wegen des Risikos sollte man, zumindest Versicherungs-technisch, die Hände vom Gas lassen . Meine Devise war ansonsten, auch wenn es 2 mal gemacht werden muss, ist es billiger als ein Handwerker ! Ich musste nichts 2 mal machen und habe für die Zukunft genug Wissen erworben um Handwerker zu meiden, damit bin ich seit Jahren schuldenfrei und kann mir mehr leisten, als einer der Arbeit hat und das Geld für " Andere " ausgibt (Banken, Handwerker usw.) . Den Kredit von der Bank habe ich im Vertrag so gestaltet, dass Sondertilgung immer möglich ist . So ging die Abfindung direkt als Tilgung zur Bank und jede Mark die übrig war, in Zukunft ebenfalls . Auf dem Schacht sagten manche, dass beim Hausbau auch ein neues Auto, von der Bank, mit drin sein muss . Dummheit ! Jede Mark Schulden ist zuviel und muss extra erarbeitet werden, wer etwa 30 Jahre ein Haus abzahlt, muss ein 2. für die Bank erarbeiten .

 

Bei den Umbauarbeiten kamen wir dahinter, wie die Handwerker              " gearbeitet " hatten, ich mache es lieber selbst und es hält länger, wette ich zumindest .

 

Wir haben nun für meine Mutter in unserem Haus noch eine Wohnung geschaffen, als ihr Mann 1990 kurz vor der Wiedervereinigung gestorben ist, wollte sie nicht allein im Osten bleiben . Sie zahlt keine Miete, hat aber viel zum Schuldenabbau und bei Rechnungen für Baumaterial zum Haus beigetragen . Mieteinnahmen wollte ich auch keine haben, ich versuche mit einem Minimum zu leben und dadurch hat man im Endeffekt mehr als andere . Nichts ausgeben, erspart das verdienen ! Und da der Staat an allem mitverdient, kann man ihn noch ärgern . Ich versuche nicht zu viel für Politiker und Beamte auszu-geben . Arbeiten für sich selbst, ist immer lohnenswerter als Andere zu bezahlen .

 

 

 

Hätte ich eher gewusst wie leicht das ist, wäre ich schon lange ein Hausbesitzer gewesen . Aber immer nur von einem Alten und billigem, bei einem Neubau ist zuviel Risiko und keine wirkliche Ersparnis möglich, nur die Erben haben etwas davon . Die sollten aber erst zeigen, ob sie ein Erbe verdienen . Ein Altbau, etwas abseits gelegen (um Nachbarn nicht mit zuviel Lärm zu ärgern) ist ideal zum Umbauen, es sind keine Anträge nötig, da alles schon genehmigt da steht und nur " repariert " wird, dass spart wieder Geld und Nerven . Wer etwas handwerkliches Geschick hat (wer z.B. eine Gartenlaube selbst entworfen und mit Erfolg gebaut hat), sollte meinem Beispiel folgen, es lohnt sich !

 

 

 

Als der Schacht zumachte, dachte ich auch erst, was soll nun werden ? Es war das Beste was mir passieren konnte, ich hatte trotz der kaputten Bandscheiben, die Gelegenheit noch etwas zu schaffen und die Abfindung war ein weiteres Plus .        

 

 

 

Meine Frau hatte zur Wendezeit ihre Arbeit als Näherin verloren, da zur Wende in der DDR genug Näherinnen arbeitslos wurden, haben die westdeutschen Firmen gern billige Heimarbeiterinnen beschäftigt und ihre Betreibe im Westen geschlossen . Sie suchte wie immer eine neue Arbeit und wurde bei einer kleinen Firma, als Fräser eingestellt . Es war für alle erstaunlich, wie gut sie das machte, der Chef und sein Sohn arbeiteten auch mit an den Maschinen, sowie ein weiterer        Mann . Automaten laufen allein und müssen nur bestückt werden, die haben alle hart gearbeitet um die Firma am Laufen zu halten, als ein Hauptkunde absprang musste meine Frau leider gehen . Nach einer (nicht zumutbaren) Arbeitsstelle in einer Großbäckerei, bekam sie in einer Elektronikfirma einen gut bezahlten Job . Da ist sie bis Heute beschäftigt und die Arbeit ist angenehmer wie früher das Nähen und vor allem besser bezahlt . Ein Verdiener pro Familie reicht aus, wenn der Andere seine " Werte " auf sinnvolle Weise schafft . Auch ist dadurch ein weiterer Arbeitsplatz für andere Familien frei . Das Geld sollte nicht für Versicherungen und ähnlich Überflüssigem ausgegeben werden (ausgenommen für wichtige, wie zum Bespiel eine Haftpflicht für den Hund, wenn einer da ist) . Keinesfalls für welche, die von Versicherungen empfohlen werden . Die wollen zwar euer Bestes, dass ist aber, aus deren Sicht, euer Geld . Ich hatte auf dem Schacht einen Kumpel, der im Monat 700 DM für seine Versicherungen ausgab, der machte gern Überschichten, um mehr zu verdienen . Ich sagte ihm noch, dass seine Frau mal abhaut wenn er nur arbeitet, es ist auch passiert . Nur weis ich nicht genau, wegen  was . Versichert gegen alles, war diese Familie, nur nicht gegen das Leben als solches, Dummheit ist sehr verbreitet . Eine Lebensver-sicherung sollte nur der Verdiener und dann nur eine billige Risikolebensversicherung haben . Sein Geld kann man sinnvoller ausgeben, ich fahre lieber selbst Harley, als den sogenannten Leistungsträgern eine zu finanzieren .

 

Ich erledige alle Arbeiten und führe den Haushalt, bis aufs Wäsche waschen . Das darf ich immer noch nicht, wir erinnern uns an die         " Kochwäsche ". Da ich keine Miete zahle und kein Auto brauche um auf die Arbeit zu kommen, ist mehr im " Topf " als bei anderen . Wenn man dann keine " Bunten Sachen " kauft, ist einfach Geld über um Wünsche wahr werden zu   lassen . Wir tun alles etwas anders, als die Masse, mir scheint unser Leben erfolgreicher zu sein . Zumindest habe ich keine offenen Wünsche mehr, außer das ich mal nicht als Pflegefall sterben möchte . Nun macht, was ihr fürs Beste haltet, es ist Euer Leben !

 

 

 

Mein Sohn hat sein Abitur gemacht, gegen meinen Vorschlag kein Ingenieurstudium angefangen und als Industriekaufmann eine Lehre begonnen . Die Abiturzeitung hat ihn als faules Genie bezeichnet, damit konnte ich gut leben . Dann hat er seine Lehre ein halbes Jahr vorzeitig abgeschlossen und in der Firma schon eine Abteilung selbständig geführt, nun hat ihn der Staat nicht ein 2. Mal von der Bundeswehr befreit und er bekam deswegen keinen vollen Arbeitsvertrag . Nach dem Bund war er " Betriebsfremd " und durfte nicht neu eingestellt werden, obwohl ihn sein alter Chef gern genommen hätte .

 

Wenigstens war der Standort der Bundeswehr in der Kreisstadt und er täglich zu Hause, nach Kanada kam er dabei auch noch . Was ich dagegen zu meiner Zeit alles erleben musste .

 

Die Tochter lernte auch aus und war Bürokauffrau, mit Realschule hatte sie mit ihrem Bruder zeitlich und beruflich gleich gezogen . Auch sie wurde nicht fest übernommen, bekam aber später, wegen einer Vertretung die sie übernahm, doch noch eine feste Anstellung . Den Sohn konnte ich auf unserem Bau gut gebrauchen, er hat Interesse und Begabung für alles  Wichtige .

 

Er hatte bei seiner zukünftigen Schwiegermutter im Supermarkt nebenbei mitgeholfen und dabei eine Stelle als Marktleiter be-kommen . Heute hat er einen Markt mit über 40 Mitarbeitern und arbeitet 50 – 70 Std. die Woche, somit bin ich mit seinem Leben, nicht zufrieden . Zuviel Arbeit heißt, zuwenig Zeit für sich, und vor allen zum Denken ! Er versteht es nicht sinnvoll zu Leben, was mich betrübt, da ich dachte, dass Kinder direkt von Erfahrungen der Eltern profitieren können . Er lebt sein Leben in Eigenregie und ich kann nichts tun, außer ihm immer gut Zureden .

 

 

 

Nun zum Hausbau, wir bauten vorm Einzug die Wohnung so um wie es uns vorschwebte, unten im Erdgeschoss mussten wir warten bis der Mieter raus war . Dadurch hatten wir noch das Bad und die Heizung zum Umbauen " offen ". Im Frühjahr 92 begannen wir mit dem Abriss eines Werkstattgebäudes . Auf dem 660 Quadratmeter großem Grundstück, war alles mit Gebäuden zugebaut . Wir wollten aber einen Garten mit Terrasse und Teich, also Platz schaffen und das mitten im Grundstück stehendes Gebäude entfernen . Mit dem großem Hammer, und der Schubkarre, haben wir in kurzer Zeit alles auf einen Container geladen und den Teich gebaut, anschließend die Terrasse . Dann den Garten hergerichtet und im Sommer war der Grundstock unseres Anwesens geschaffen . Als der Mieter heraus war wurde die Wohnung unten entkernt, da das Haus nur halb unterkellert war, mussten hinten die vergammelten Fußböden herausgerissen werden . Es wurde betoniert und für unser Bad oben, darauf die Trägerwände für die Betondecke gemauert . Darauf die Decke gegossen und der Beton dafür, mit Eimern durch das Fenster gehievt . Jetzt konnten wir unser Bad vergrößern und fließen, dabei ersetzte ich das Fenster durch eine Balkontür . Später baute ich eine Treppe aus dem Bad in den   Hof , jetzt konnten wir, ohne durch die Haustür zu müssen, direkt in den Hof mitten ins Grundstück laufen . Die Rohre für Wasser und Heizung wurden neu gemacht und als " Aufputz ", aber in Wand-schränken, verlegt . Ich musste mit späteren Reparaturen rechnen, da ich mit dem Löten keine Erfahrung besaß, wollte ich jederzeit die Leitungen für Reparaturen erreichen können . Ist für meine Begriffe sowieso günstiger, um immer alles unter Kontrolle zu  haben . Es war nun Herbstanfang und unten die Wohnung sollte für den Sohn und seine Freundin fertig werden . Die Fenster wurden auch erneuert, aber erst mal nur die alten Einfachverglasten .

 

Ich machte einen Bohrer ins Futter der Bohrmaschine und als ich mich wieder aufrichten wollte, wurde mir seltsam Schwarz vor den Augen und ich konnte mich nicht mehr bewegen . Kreuzschmerzen über die Jahre kannte ich zur Genüge, auch schon einen Bandscheibenvorfall hatte ich gehabt, aber das war was Neues . Der Schmerz war so intensiv, dass mir vermutlich durch ihn schlecht wurde . Mein Sohn hat mich, mit dem ehemaligem Freund meiner Tochter, hoch in die Wohnung gebracht und den Arzt geholt . Ich lag nun mehrere Tage ohne die geringste Bewegung zu machen, wollte ich nur den Arm ans Kopfkissen nehmen verspannte sich der ganze Körber schlagartig, und ich schrie vor Schmerz . Der Körper verweigerte jegliche Art der Bewegung, ich hatte bei Operationen noch nie eine Urinflasche benutzt, diesmal musste ich es tagelang . Beim ersten Vorfall 1979 hatte ich mich " auf allen Vieren " zur Toilette geschleppt, diesmal ging gar nichts mehr . Einige Kilo Gewicht habe ich im Bett verloren, trotz meines relativ normalen Essens, der Schmerz muss es aufgezehrt haben .  Nach ein paar Wochen bewegte ich mich wieder und genoss die Herbstsonne, beim Liegen auf der Gartenbank . Alsbald begann ich, mit einem Hüftgurt umgeschnallt, die Heizungen für den Winter zu löten . Langsam wurde es besser, nur ruckartige Bewegungen durfte ich nicht machen .

 

 

 

Das Arbeitsamt wollte mir eine Umschulung zum Forstwirt bieten, ich hatte sie bereits im Frühjahr unterschrieben und musste nun damit anfangen . Wollte es auch, wegen der besseren Bezahlung und der dadurch entstehenden Verlängerung des Arbeitslosengeldes . Es war eine längere Absicherung für mich, ich schnitt auch ein paar Bäume um, aber musste bald zum Arzt . Forstwirtschaft ist sehr Bandscheiben belastend, als man merkte, dass ich wegen der Wirbelsäule Krank war (ein OP-Termin war festgelegt) , hat man die Umschulung gegen meinen Willen abgebrochen .

 

 

 

Beim Forst sind seltsame Typen beschäftigt und nehmen sich sehr wichtig, weil sie sich als " Waffenträger " scheinbar wichtig fühlen müssen . Es ist ein unheimlicher Mist erzählt worden, ein seltsames Völkchen diese Förster und Jagdpächter, aber mit großem Einfluss in der Politik . Auch Politiker sind gern bei Jagden dabei . Ich würde den, der gern schießt und ein " Mann " sein möchte, in einem Urwald aussetzen und ihn mit seiner Waffe 300 km allein zurücklaufen   lassen . Die Wenigsten würden es wagen und noch weniger es schaffen . Aber erst solche wären Männer, die restlichen sind                " Möchtegerns " und, zumindest für mich, Spinner mit Waffenschein .

 

Mir war schon klar das ich nicht mehr forsttauglich bin, hätte aber gern die Verlängerung des Arbeitslosengeldes mitgenommen . Ab nun war ich nicht mehr zu Vermitteln und reichte Berufsunfähigkeitsrente ein, musste darauf zum Gutachter nach Hannover und traf einen Schachtarzt von der Wismut wieder . Der war nach der Wende dahin verschlagen worden, sagte kein Wort, obwohl er aus den Papieren ersehen musste, dass wir in der DDR auf dem gleichen Schacht gearbeitet hatten . Nun wartete ich lange auf den Bescheid .

 

 

 

Im Frühjahr 1993 lief mein Sonderpilotenschein aus und ich hätte nach Österreich zum Verlängern gemusst, wegen des Hausbaues und des knappen Geldes (Reise und Flugarztkosten), wollte ich aufhören . Zeit war kaum noch, also und zur Freude meiner Frau wollte ich das Fliegen aufgeben . Zum " Abfliegen " fuhr ich im April noch in die Sierra Nevada nach Spanien . In ein Hotel am Meer gelegen und mit einer zusammengewürfelten Truppe . Mit Jeeps konnte man auf die Gipfel gelangen und wir hatten ein paar interessante Flüge, einen Start vermied ich aber, es war Mittags in der Sierra und viel Thermik . Ich wusste was nun kommt, die hatten alle superhohe und lange Flüge . Abends waren sie schnell im Bett, den Schirm ständig zu korrigieren und am Zusammenklappen zu hindern ist kein Genuss und schlaucht . Von einer Windscherung in die nächste fliegen, ist kein Spaß und war mir zu gefährlich geworden, ich wollte aufhören und nicht ein " Held " werden . Ansonsten war es gut dort, bei einem Flug ging es aufs Meer und dann über den Hafen an den Strand direkt vors Hotel . Ein anderer in der Sierra ließ mich auf dem Dach einer Hühnerfarm landen, der Wind drehte und ließ nichts anderes mehr zu . Von einem Teilnehmer erfuhr ich, dass ein Flieger, den ich vom Rammelsberg kannte, auf den Kanaren abgestürzt war und tot, er hatte den gleichen Schirm wie ich gehabt und wir sind einige Male zusammen in Goslar " raus-   geflogen ". Er soll noch den Rettungsschirm gezogen haben, aber der ging nicht mehr auf, ich selbst habe mir keinen Rettungsschirm gekauft, da der erst gegen Ende " meiner    Zeit " zur Pflicht wurde .

 

 

 

Die Schwiegereltern meines Sohnes waren in einem Kegelverein und der war wohl nicht mehr das Richtige, sie wollten einen eigenen gründen und so gingen wir alle mit . Mir liegt nicht viel daran, ich trinke aber gern " Einen " und ging mit . Einmal in den Jahren habe ich gewonnen, ansonsten war die Unterhaltung und Spaß im Vordergrund, meine Frau ist gesamt gesehen besser als ich gewesen .

 

Zu Hause ging dann der Bau weiter, die Werkstatt sollte einen Partyraum und eine Ferienwohnung bekommen . Wir hatten schon eine Regenwassersammelgrube gebaut und konnten 6000 Liter Regenwasser auffangen . Das Waschhaus bekam einen Solarboiler und wir konnten nach der Arbeit, unten duschen, auch für unsere Waschmaschine wurde das warme Wasser genutzt . Bezahlt macht sich das nicht, aber ich bin gern etwas unabhängiger und freue mich an der neuen Technik .

 

 

 

Meine Schwiegertochter fand eine " Schwalbe " im Hof, die deponierten wir erst mal, wegen der Katzen, in einem Käfig, sie fraß aber nichts und hing mit den Füßen kopfüber unter dem Dach des Käfigs . Wir schickten die Schwiegertochter zum Tierarzt, der untersuchte sie und warf sie in die Luft, von wo sie wegflog . Es war ein Mauersegler, ich kannte so was nicht und sie sehen wie Schwalben aus, können aber nicht vom Boden aus starten . Sie verbringen ihr Leben in der Luft und nur zum brüten setzen sie sich in hochgelegene Höhlungen, so auch gern in Gebäude mit Öffnungen zum an und abfliegen . Sie sind sehr gute Flieger und verbringen das restliche Jahr mit Flügen bis nach Afrika und zurück, die Jungen kommen dann meistens später an den Geburtsort zurück . Ich bemühte mich beim Umbau die Höhlen zu erhalten und schaffte auch neue für sie, gestern sind sie angekommen . Sie pfeifen beim Vorbeiflug typisch, brüten nun ab Mitte Mai und sind Anfang August am Abreisen .

 

 

 

Meine Frau fuhr das Jahr mit der Tochter und deren Freund nach Mallorca, da ich allein Fliegen war, hat sie nun ihren Urlaub ebenfalls allein gemacht .

 

Ich begann die Werkstatt zu betonieren, baute danach Wände ein und es wurden zwei Toiletten und eine Dusche eingebaut, es sollte mal eine Ferienwohnung werden .

 

Der Partyraum wurde mit einem Kamin versehen und da es für einen höheren Rauchabzug nicht reichte, merkte ich, dass die Selbst-konstruktion nicht gelungen war . Es rauchte bei der Einweihung in den Raum, aber ich gebe nicht auf und so schweißte ich mit dem ehemaligen Freund meiner Tochter einen Einsatz mit Glasscheibe davor, und seit dem heizt er besser und ist auch vom Schornsteinfeger abgenommen . Wir feierten oft, schon wegen der Bauhelfer mussten wir Grillen, was regelmäßig zu einem Trinkgelage wurde . Wir haben also 93 wieder viel geschafft und wenn ich den Gurt (vom Schacht geerbt) für die Wirbelsäule nicht gehabt hätte, wäre es nicht        gegangen .

 

 

 

Silvester kam mein Kumpel aus dem Ruhrpott wieder und wir haben im Partyraum gefeiert . Anfang 94 wurde die Ferienwohnung fertig gemacht, um für unsere bevorstehende Silberhochzeit Platz für die Verwandtschaft zu haben . Alles wurde fertig und es war ein großes Familienfest, wir wollten anschließend an den bekannten Strand nach Bulgarien reisen . Auf dem Weg zum Flughafen gab uns, bei einem Überholmanöver, ein LKW Lichthupe, da sah ich auch schon meine Ölkontrollleuchte leuchten . Ein Parkplatz kam gerade und aus 180 km/h, bremste ich runter und fuhr auf diesen, wir haben die Motorhaube geöffnet und nur noch Öl gesehen. Da konnte nur der ADAC helfen . Der verfuhr sich und uns war langsam klar, dass die Reise vorbei war . Der ADAC-Helfer meinte, dass es nur in die Werkstatt gehen kann, wenn wir das Auto auf dem Rastplatz ließen wäre bei der Rückkehr nur noch eine Ruine da .

 

Über Funk sagte er in der Zentrale Bescheid, dass ein Taxi zur Werkstatt kommen solle und eine Tour zum Flugplatz anstand . Wir fuhren auf den Hof der Werkstatt, ich sagte dort nur, dass ich in 2 Wochen das Auto wieder hole, als das Taxi auf den Hof fuhr und wir zum Flughafen rasten . Dem Fahrer hatte ich gesagt um was es ging, er meinte nur, " Da müssen wir fliegen ", auf dem Flughafen hat am Schalter eine Dame auf uns gewartet und ging mit uns sofort ins Flugzeug . Noch geschafft, nun hatte ich den ganzen Urlaub im Kopf was die Werkstatt wohl alles machen würde, um uns zu Schröpfen . Unsere Bekannten vom Jachtclub waren wie immer unterhaltsam und da sie ein Motorboot hatten, wollte ich mit meinem Gleitschirm noch einmal fliegen . Den gedachte ich dort zu verkaufen, was aber wegen meiner Preisvorstellung nicht gelang, also am Berghang noch einen Flug zum Meer gemacht und bei einem weiteren ans Motorboot gehängt und oben ausgeklinkt, um zurück an den Strand zu Fliegen . Da ich über ein Jahr nicht geflogen war, konnte ich wahrscheinlich die Höhe nicht gut schätzen, (oder wegen meiner Brille die ich tragen müsste, aber nicht auf hatte) kam ich nicht ganz auf den Landeplatz . Ich bin zwischen den Sonnenschirmen hindurch und dann gegen den Surfbrettständer geflogen, mit den Füßen drückte ich einige Surfbretter heraus und anschließend hing ich darauf und hatte die Schnauze vom Fliegen endgültig voll . Zum Glück hielt das von den Bulgaren selbst geschweißte Gestell, sonst hätte ich mich aufspießen können .

 

 

 

Als Krönung des Urlaubes, sprang mich meine Frau wegen einer hohen Welle an, um sich fest zu halten und erwischte meine Goldkette dabei . Ich langte hin und sie war noch da, nur am Strand war sie dann weg . Also war sie irgendwie aufgerissen und erst dann abgefallen, man sucht zwar danach, aber im Sand oder noch im Wasser ist keine Chance auf ein Wiederfinden . Dabei fällt mir ein, dass paar Jahre später einer vom Kegelclub die Brille auch da verlor und trotz Suchens nicht wieder fand . Am nächsten Tag suchte noch mal ein anderer und fand sie auf Anhieb in den Wasserpflanzen . Eine Goldkette ist wegen des Gewichtes aber nicht zu finden, da sie sich im Sand durch Wasserbewegung selbst eingräbt . Ein Urlaub mit Hindernissen wie noch nie, aber gesund zurückgekommen und als positive Überraschung, nahm die Werkstatt nur 170 DM für den herausgeflogenen Öldruckschalter, was mich wunderte .

 

 

 

Als Resümee der Fliegerei will ich anmerken, dass ich zu leichtsinnig bin, man kann " Sicher " fliegen, aber man will auch nach Oben, was dann gefährlich wird . Bei Aufwind oder Thermik ist die Luft turbulenter und somit das Fliegen immer risikoreicher . Ich habe keinen " Hausberg " in der Nähe gehabt und wenn dann nach der weiten Anreise das Wetter nicht passte, wollte ich trotzdem fliegen und ging zu hohe Risiken ein . Lust habe ich immer noch, wer weis ? Der Schirm liegt im Keller, kann aber nicht mehr geflogen werden, da sich das " Chemiematerial " irgendwann zersetzt und nach den Jahren nichts mehr aushält .

 

 

 

Wegen meiner Berufsunfähigkeitsrente bekam ich Bescheid, dass sie abgelehnt ist . In dem Gutachten stand, dass ich einige Schäden an der Wirbelsäule hätte und nicht mehr als Hauer arbeiten kann, so sollte ich Zwangshaltungen usw. meiden, aber z.B. als Kraftfahrer noch tauglich sein . Dabei ist bekannt das Kraftfahrer12-14 Stunden auf dem Bock sitzen und unter Wirbelsäulenproblemen leiden . Der Gutachter war ein Chef einer Orthopädierehabilitationsabteilung und wusste genau, was er für einen Mist schrieb . Wer an die Gutachter zahlt, bekommt        " sein Gutachten " und dann Folgeaufträge von den Versicherungen . Wenn die Post aus verschiedenen Gründen Leute abbaute, hat man diese von dafür zuständigen Amtsärzten, wegen keiner ihnen zumutbaren Arbeit, mit jungen Jahren in den Ruhestand geschickt, ich kenne solche Pensionsberechtigten persönlich . Als Bergmann mit 20 Hauerjahren kann man aber als Kraftfahrer arbeiten, ich ging vors Sozialgericht und nahm einen Anwalt über einen bekannten Sozialverband . Ein Riesenfehler, da ich noch nie etwas mit Gerichten zu tun hatte ahnte ich es nicht . Logisch das die kaum " Gute " haben und meistens Unfähige beschäftigen, ich dachte damals, die hätten Erfahrung . Der hat sich nicht einmal mit mir unterhalten und als ich es am Telefon bemängelte, meinte er ich solle 30 Minuten vorm Prozess da sein . Es war die Zeit ran und ich ging ohne Anwalt in den Saal, er kam nicht . Nach dem 15 min. vergangen waren, kam er dennoch und machte den Eindruck einer durchzechten Nacht . Nach einer Weile wollte er eine Unterbrechung und meinte, dass ich mit der Rente wegen " verminderter bergmännischer Tätigkeit " zufrieden sein könne und es besser wäre die Klage zurückzuziehen . So war es dann und ich bin aus dem Verein schnell wieder ausgetreten, Recht zu bekommen ist schwer . Ich ließ es und bemühe mich, nichts mehr für diesen Staat zu tun . Wegen der Gutachter und meine Ansichten darüber, später mehr, ich habe nun eine kleine Rente, weil ich keinen Hauer mehr machen kann .

 

 

 

1995 hat unser Sohn geheiratet und eine große Feier veranstaltet .

 

Wir bauten weiter und im Sommer kam ein neues Dach aufs Haus, nach einer Woche Urlaub in Bulgarien (mit dem Kegelclub) haben wir damit angefangen . Im Frühjahr hatte ich schon begonnen den Schornstein zu erneuern, der war schräg durch die Dachsparren gezogen und ich hatte Angst, das er mal zusammen fällt . Also gerade hoch mauern und die Sparren umgebaut und neu abgefangen . Ich wollte auf alle Fälle den Schornstein für unsere Öfen erhalten, es macht unabhängig und ist preiswert . Die Leute haben alle Holz über und wir durch Umbau und Abriss sowieso . Die Öl oder Gasheizung ist vom Brennstoff und vom Strom abhängig, zwei Sachen die ausfallen können . Dann steht man ohne Heizung und warmen Wasser da, muss nicht sein, dachte ich mir und sollten die Preise unzumutbar steigen bin ich in der Lage zu sagen, " Schluss mit Zahlen ". Es sind im Winter schon oft, wegen Heizungsausfall, Häuser in Minusgrade geraten (durch Naturkatastrophen), dass heißt dann Rohrbrüche usw. . Unsere Kaminöfen mit ihren Glasscheiben geben im Winter auch eine gemütliche Atmosphäre ab, wenn das Holz darin flackert und knistert, freue ich mich .

 

 

 

Beim Dachdecken sind wir vom Hof auf das Vordach, über Leitern von dort in den Boden und von im aufs Dach gestiegen, mit einem Flaschenzug haben wir die Dachziegel hoch-gezogen und täglich 4-5 Meter aufgemacht und erneuert . Nur beim letzten Stück erwischte uns der Regen, ohne jedoch Schaden anzurichten, alles klappte vorzüglich und wir waren nun auch " Dachdecker ". Die alten Ziegel hatten etwa 80 Jahre auf dem Buckel, waren dafür noch ganz gut, ebenso die Dachlatten . Wir haben aber alles erneuert, wiederum ohne Unterdach, das Haus habe ich auf dem Fußboden des Bodens isoliert . Ich hatte nur ein " verfaultes " Dach, dass war das des Waschhauses welches erst in den 60 er Jahren gebaut und als einziges der Dächer, ein Unterdach hatte . Ich dachte nach warum das so ist und beschloss, wie früher zu decken und glaube das es länger hält, als die vom heutigen        " Fachmann " gedeckten . Ihr werdet es dann besser wissen .

 

 

 

1996 haben wir eine Terrasse aufs Dach der Garage gebaut und konnten dadurch diesen großen Platz (ca.8 mal 4m) nutzen .

 

 

 

Ein Auto haben wir auch gekauft, da das alte 9 Jahre war und zuviel neu gemacht werden musste . Eigentlich wollte ich es 10 Jahre fahren, aber es war sinnlos noch mal soviel Geld, wegen des einen Jahres, zu investieren, so holten wir einen Opel-Astra . Der Dachgarten passte auch noch und wir konnten weiter das Baumaterial selbst holen . Im Herbst beschloss ich den Hund einschläfern zu lassen, er war nun so alt, dass seine Altersschwäche ihn beim fressen die Hinterbeine einknicken ließ . Blind war er schon länger, fand sich aber damit gut zurecht, im Grundstück sowieso und beim spazieren gehen hielt er sich an die Grasnabe, vermutlich durch Geruch und Tastgefühl . Jetzt legte er sich bei Regen auf die Veranda, er, der immer vor jedem Tropfen Wasser floh . Da konnte im Kopf etwas nicht stimmen, oder die Natur sagte ihm, es ist Zeit um " Einzuschlafen ". Der Winter stand vor der Tür und ich handelte, fuhr zum Tierarzt und ließ ihn einschläfern . Vorm Tierarztgebäude setzte er seine letzte Duftmarke und schlief danach in meinen Händen ein . Er fehlt einem natürlich, aber sachlich gesehen, hat er es besser als viele Menschen getroffen . Wer sieht, wie Menschen am Lebensende unwürdig dahinsiechen, weis, dass es ein Glück ist so wie unser Tier zu sterben .

 

 

 

1996 im Sommer hatten wir einen kurzen Nordseeurlaub gemacht, bei dem Freund meiner Tochter war das ererbte Bauerngut abgebrannt und wir haben mit der Hand (2 Männer und 2 Frauen) alles abgerissen, verladen und entsorgt . Eine harte Arbeit, sparte aber Geld und er hatte bei uns auch viel geholfen, zumal er sich als Elektriker um die ganze Neuinstallation allein gekümmert hat . Ich habe schon als Kind viel mit Strom herumgebastelt, dabei einige Stromschläge bekommen und erledige auch das sonst alles selbst . Auch heute noch bekomme ich Stromschläge, so erst vor kurzem als ich vom defektem Staubsauger das Kabel behalten wollte und abgeschnitten habe . Ehe ich eine Maschine stilllege prüfe ich sie ein letztes Mal, so auch den Staubsauger und als er rauchte, habe ich das Kabel abgeschnitten . Schnell wie ich arbeite, steckte allerdings noch das Kabel in der Steckdose . Nicht das 1. Mal .

 

Aber wenn ein vertrauenswürdiger Fachmann in der Familie, es nach Vorschrift und ohne zu Überlegen besser kann, ist es ein Vorteil und spart Zeit .

 

Vor diesem Urlaub fing meine Frau an über Schlaflosigkeit zu klagen, die wurde immer schlimmer und sie bekam Schlafmittel . Es nahm kein Ende und wer sich vorstellen kann wie es ist, wochenlang nicht zu schlafen, der ahnt ihren Zustand . Die verschiedenen Ärzte fanden keine Lösung, beim Psychiater dachte man an alles, nur ohne Logik . Ich musste darauf drängen, dass sie in die Landesklinik kam um endlich für sie eine Behandlung zu erreichen, sie weinte Nachts bei mir und fuhr dann früh übernächtigt zur Arbeit . Dort geschah auch nicht viel, aber wenigstens hatte sie Leute zum reden und musste nicht übermüdet arbeiten . Ich sah im Fernsehen einen Bericht über Wechseljahre und wie die Hormone unseren Körper beeinflussen . Da viel mir auf, dass von verschiedenen Störungen im Körper die Rede war, welche durch Hormonmangel (Umstellung) verursacht werden . Ich dachte an die Beschwerden meiner Frau und sprach mit dem Arzt im Krankenhaus, es wurde ein Hormonspiegel erstellt und die Ursache war gefunden . Mit Hormonpflastern erholte sie sich schnell und ging dann, nach vielen Wochen, wieder zur Arbeit . Wenn man nun nachdenkt, ist es eine Schande für diesen Ärztestand, ein Bergmann ohne Schulabschluss musste sagen, was die Ursache sein könnte . Jeder denkende Mensch und besonders ein Arzt, sollte darauf kommen, wenn eine Frau (oder Mann) im Wechseljahralter ist und nicht definierbare Beschwerden hat, eine Ursache bei den Hormonen zu suchen . Wochen waren sinnlos vertan worden und diese Zeit für mich und meine Frau zur Hölle geworden !

 

 

 

Ich schnarche und das merkte meine Frau nun besonders, da sie früh arbeiten musste habe ich eine Zeitlang, bis sie Früh ging, auf dem Fußboden im Wohnzimmer auf einer Matratze geschlafen . Dann ging ich noch ins Ehebett um auszuschlafen, meine Frau wollte das ich zum Arzt gehe und mich operieren lasse . Ich ging auch und nach dem eine Computeraufzeichnung meines Schlafes ausgewertet war, sagte der         " Auswerter ", ich solle eine Schlafmaske tragen . Der Arzt meinte, es wäre zu operieren und wollte die Nase richten, dann sollte es besser sein . Er hatte im Krankenhaus eine eigene Stadion und ich ließ mich bei ihm operieren . Unsinnig, es war mit dem Schnarchen wie vorher, ich habe für nichts eine Woche Schmerzen gehabt . Er wollte noch die Mandeln und anderes machen, falls das auch nicht wirkte . Da war ich schon stutzig, der wollte seine Stadion auslasten und wusste schon vorher, dass die Chance auf Besserung gering ist . Im Fernsehen kam dann ein Bericht, in dem das Thema besprochen und von Operationen abgeraten wurde . Ich hielt mich daran und nach dem meine Mutter nach unten gezogen war, habe ich für mich die Dachzimmer fertig gemacht und wir haben nun getrennte Schlafzimmer . Solltet ihr euch fragen, wie ein Eheleben in getrennten Schlafzimmern möglich ist, so habt ihr wenig Fantasie .

 

 

 

Nun liege ich hier in meinem Zimmer und schreibe jede Nacht am Computer, dass Teil beherrsche ich inzwischen und habe auch schon meine eigenen Musik-CD,s sowie über 1000 Familienfotos be- arbeitet . Allerdings habe ich den Ersten schon umgetauscht, gegen diesen, mir war einige Male die Geduld gerissen und das ist dem Teil nicht gut bekommen . Mit 50 Jahren so was neues anfangen, ist schwer und Geduld ist meine Sache nicht, so habe ich als Kind schon die Eisenbahnzüge mit einer Handbewegung von der Anlage gefegt, wenn sie nicht wollten wie ich . Erst später wird man ruhiger, jedoch nur bis zu einem gewissen Grad .

 

 

 

Im Herbst 95 kaufte ich mir wieder ein Motorrad und fuhr es ab Frühjahr 96, mein Sohn hatte damit angefangen und ließ mich nicht mit seiner Maschine fahren . Wir waren fast schuldenfrei und deshalb war es vertretbar . Eine schöne Yamaha Virago 535 holte ich mir und darüber wurde gelästert . Mädchenmotorrad usw., für mich der früher eine 150er und 250er gefahren hat, war es ein " Riesenteil ".

 

 

 

Ich baute im Winter 96-97 die Werkstatt um, mein Sohn sollte sie als Einfamilienhaus nehmen . Wenn ein Gebäude nicht genutzt wird und deshalb im Winter ungeheizt ist, vergammelt es . Wegen der Ferien-wohnung hatten wir anders entschieden, wir brauchten kein Geld mehr und wollten deshalb keine Fremden im Hof haben . Meine Mutter hatte bis dahin unterm Dach 2 Zimmer, da sie aber schon über 70 Jahre war, musste sie irgendwie anders untergebracht werden . Ewig konnte sie nicht mehr die Treppen rauf und runter steigen, wenn für den Sohn die Werkstatt fertig war, bot sich für sie die Erdgeschosswohnung an . Ich habe auf dem Werkstattboden 2 Zimmer dazu gebaut und im Sommer 97 eine Gasheizung eingebaut und das Dach wurde auch komplett neu gedeckt . Dabei haben wir wieder das Regenrisiko, mit Teilstücken, vermindert . Ich hatte zum Ende der Arbeiten wieder einen Bandscheibenvorfall, der sich aber gerade noch beherrschen ließ . Unser Sohn und seine Frau zogen dann im Herbst um, darauf wurde es in unserem Haus ruhiger .

 

Zu Silvester waren wir bei meinem Kumpel in Ruhrpott und dort war Silvester immer Jahresabschlussschießen in seinem Schießsportclub . Er hatte selbst eine Smith & Wesson - Magnum, diese hatten wir schon in meiner Werkstatt geschossen und sie war von unheimlicher Wirkung . Bei den Silvestertreffen wurden immer die sonst nicht benutzten " Zimmerkanonen " vorgeführt und mit viel Krawall zur Freude aller benutzt, man trifft schon ein seltsames Völkchen dabei . Waffennarren gibt es genügend und ich hatte nicht gewusst, dass es so viele und starke Waffen in der Bevölkerung gibt . Ich traf entgegen meiner Erwartung jeden Schuss, aus 25 Meter auf eine Oberkörperscheibe . Ein Ehepaar, beide waren etwa 150 cm an Größe, schossen auch mit solchen eigenen " Zimmerkanonen " und dabei    gut .

 

 

 

1997 fuhren wir mit unserer Tochter und ihren Freund nach Österreich ins bekannte Leutaschtal, wir wollten zusammen die uns schon geläufigen Hütten und Gipfel besuchen, ein guter Urlaub und da meine Tochter, entgegen früherer Wanderungen, nun mit auf Gipfel stieg, hat auch meine Frau ihren 1. Gipfel erstiegen . Der 2. war greifbar, aber da gerade ein Regenschauer den Fels schlüpfrig machte konnte sie doch nur den Einen vorweisen, war ihr auch lieber .

 

 

 

Sie (Tochter und Freund) wohnten nun in dem neuem Haus, was vom Geld der Versicherung auf dem Grundstück des Abgebranntem gebaut worden war .

 

Wir hatten unser Haus schon abgezahlt und es war Geld über, im Winter überlegte ich, ob mir eine Harley-Davidson " gut stände ". Dann hörten sicher die Sticheleien wegen dem Mädchenmotorrad auf, außerdem wurden wir langsam alt und in ein paar Jahren fragt man sich womöglich, warum hast du das nicht noch gemacht ?

 

Im Geschäft wurden die Teile angesehen und die Frau schimpfte umher, zu was, und so teuer usw.. Ich ließ ihr Zeit und wusste aus Erfahrung, sie gewöhnt sich an den Gedanken und tatsächlich sagte sie bei einem weiteren Besuch, " Die Blaue sieht gut aus ", es war eine Heritage  . Ich wollte sie nehmen und als ich später wegen dem Kauf-vertrag im Laden war, wurden im Hof gerade die " 95 Jahre HD. - Sondermodelle " abgeladen und eine von den nur zwei Heritage-Springern wurde dann unsere . Die war noch teurer aber sah besser aus, wir sind dann im Sommer mit zur Deutschlandrallye von H.-D. gefahren und sahen mal was neues . So haben wir auch mal in einem Hotel in Köln geschlafen, wo das Zimmer in der Nacht über 500 DM kostete, was wir sonst nie machen würden . Meiner Frau gefiel das Essen besonders und sie war zufrieden, in einem Nebenraum einer Disko wurden über die Nacht unsere Maschinen eingeschlossen . Wir fuhren alle (etwa 35 Maschinen) als Attraktion über Rampen auf die Bühne und in den Raum dahinter, alles mit Musik und staunenden Gästen . Ansonsten sind wir noch in Belgien und Luxemburg gewesen, ein Jahr später haben wir leider nicht mehr mitgemacht, wegen dem Hausausbau zu der Zeit .

 

 

 

Im Herbst 98 sind wir nach Portugal an die Algarve in Urlaub geflogen und haben wieder mal ein neues Land kennen gelernt,  da auch die Schwester meiner Frau und deren Mann mitwaren, war es ein guter Urlaub .

 

 

 

1999 wollte ich am Haus anfangen die Verkleidung aus Asbestplatten zu entfernen und durch rote Bieberschwanzziegel zu ersetzen . Vorher sind wir mit dem Kegelclub nach Kreta und diesmal auf meinem Rat hin an die Südküste geflogen, ich tauche gern in dem ruhigem klaren Wasser dort . Etwa 15 verschiedene Fischsorten und einen Seestern (Orange mit dunklen Punkten) von 50 cm Durchmesser habe ich gesehen, an der Nordküste nicht denkbar .

 

Nun musste jetzt ein Gerüst her, dass holten wir über einen Verleiher und so fingen wir an . Der Freund meiner Tochter war nicht mehr       " aktuell ", half mir aber dennoch da er von uns viel Hilfe bei seinem Bau, speziell beim Abriss bekommen hatte . Mein Sohn und ich wir hatten " Stunk " und als er noch über Nacht Angeln ging, wo doch im Hof das Gerüst zum Aufbauen lag, wurde ich unnachgiebig . Der Ärger wurde immer größer und als der Hund von ihnen noch Ärger machte, blieb nur eine Trennung . Er suchte sich ein Haus und ich wollte doch nur erreichen, dass er und seine Frau sich mehr an- passten . So kann alles eskalieren wenn zwei " Ochsen " aufeinandertreffen . Sie haben dann das Haus der Eltern von seiner Frau übernommen und umgebaut . Da sah ich Sinn drin, und wir sind wieder in einem normaleren Verhältnis, ich helfe ihm auch mit .

 

 

 

Meine Frau hat Höhenangst, stieg aber später doch bis auf die 2. Etage des Gerüstes . Wir haben bis zum Herbst alles geplante geschafft und noch ein neues Vordach an der Haustür erstellt . Nun sah es so aus, wie ich es mir für unser Haus auch vorgestellt hatte, im Frühjahr machte ich auch die Hofseite (ohne Gerüst) noch fertig . Zwei neue Fenster für die Schlafzimmer kamen hinein und wegen des Vordaches im Hof reichte eine kurze Leiter . Das alte Fachwerk der Werkstatt wurde auch noch mit verkleidet und ich war fertig, dachte ich zumindest . So war im Frühjahr 2000 unser Haus fertig, bis auf Sachen die ohne großen Aufwand erledigt werden konnten . Im Sommer fuhren wir für paar Tage in die Sächsische Schweiz und unser ehemaliges Quartier von 1969 hatte Ruhetag und keiner war da, wir sind nach Rathen und haben dort in einem Hotel geschlafen . Sonst war es das bekannte Urlaubsprogramm, also Königstein, Dresden, Bastei und ebenso Dampferfahren . Im Dresdner " Grünen Gewölbe " war ich das erste Mal, sehr beeindruckend die Werte dort . Der Zoo hatte gegenüber früher sehr gelitten, dafür war die Innenstadt nun bunter, als wie zu DDR-Zeiten . Einen Kurzbesuch hatten wir schon vorher mal gemacht und in der Zeit hatte sich wieder viel verändert, es wird wieder eine schöne Stadt werden .

 

Unsere alte Pension suchten wir ebenfalls noch einmal auf, haben da gegessen und uns unterhalten, wobei wir hörten, dass die alte Wirtin noch lebt und Berge besteigt . Wir haben noch Dia,s von 1969, Sie ist mit ihrem Mann darauf, der inzwischen gestorben ist . Zurück sind wir über das Osterzgebirge zu den Verwandten meiner Frau gefahren, dabei sind wir das erste Mal im Osterzgebirge gewesen . Wenige Kilometer, aber sehr lange Fahrzeiten, alles geht über Umwege durch die Täler . Deshalb von uns früher nie besucht, da zu zeitaufwendig . 

 

Mit dem Schwager habe ich  dann " Einen Getrunken ", auf dem Grundstück was meines sein sollte , er hat die ganzen Tage Schmerzen gehabt und kurz darauf stellte man Herzentzündung und Leberkrebs fest .

 

Er wurde operiert und ist noch heute in Chemobehandlung, sieht aber schon alles hoffnungsvoll aus . Auch hier hatte ich im Fernsehen einen Bericht über eine neue Methode zur Leberkrebsbehandlung gesehen und ihm die Adresse zur Kontaktaufnahme zukommen lassen . Er wird jetzt in Frankfurt/Main behandelt . " Richtige " und sinnvolle Sendungen sehen, macht sich bezahlt, das bestätigt sich immer   wieder .

 

 

 

Meine Tochter spielt in einem kleinen Dorf am Nordharz Fußball, praktisch die 2. Bundesliga, die gibt es aber im Damenfußball nicht . Wir haben oft zugesehen und gegenüber auf dem Berg ist ein kleiner Flugplatz, wir waren gerade zu einem Flugtag da und fuhren nach dem Fußball dahin . Hier waren einige Möglichkeiten um Rundflüge zu machen, ich machte mal einen Hubschrauberflug . War interessant, aber lieber würde ich wieder mit dem Gleitschirm fliegen .

 

 

 

Der Hund meines Sohnes ist ein Bernhardiner und soll eigentlich gutmütig sein . So täuscht man sich in Rassen und Vorurteilen, es ist ein nicht zu berechnender Hund, der wenn es möglich ist ohne zu warnen zubeißt . Durch seine Größe von nicht zu beherrschender Kraft, ein Hund zieht (im Verhältnis zum Gewicht) mehr als ein   Pferd . Er hat im Dorf eine Frau gebissen, die ihm etwas zu fressen hinhielt, die Hand musste mehrmals operiert werden . Ich hatte ihn mit angelegtem Stachelhalsband an der Leine, so schnell wie der ohne Warnung anzieht, kann man nicht reagieren .

 

Wir hatten bisher 3 Hunde in der Familie und jeder war ein vollkommen anderer . Wenn man voraussetzt, dass alle etwa gleich erzogen wurden, so haben die Gene und Erbanlagen, welche den Charakter bilden, eine ungeahnte Auswirkung .

 

Der Bernhardiner machte keine Unterschiede zwischen Rüden, Hündinnen, Großen oder kleinen Hunden, oder auch Menschen . Unser 1. biss nie andere Hunde und nur einmal schnappte er nach einen Mann (im Ausland während des Urlaubs), der 2. biss nur große Rüden und Leute die in seinem direkten Revier (Wohnung) fremd waren, der 3. (der Bernhardiner) macht keinen Unterschied, ob Revier oder überhaupt .

 

Es gibt somit keine allgemein gültigen Richtlinien, für Hundever-haltensweisen und Rassemerkmale .

 

 

 

Wir haben dann noch unser Wohnzimmer und die Küche renoviert, nach fast10 Jahren war es nötig .

 

Natürlich musste der Fußboden begradigt und Laminat gelegt werden . Auch eine neue Einrichtung war fällig und zum ersten Mal kauften wir aus Massivholz etwas teureres und das soll das restliche Leben halten . Die Frau hält einem schon auf Trapp, nun stand bald mein 50. Geburtstag an und ich wollte mit dem " Saufen " und Rauchen aufhören .

 

Also noch mal bei jeder Gelegenheit " Zugesoffen ", was nicht gut sein sollte .

 

Kurz vor meinem 50. (2001), hatte die Schwiegermutter ihren 70. Geburtstage und wir waren alle im Erzgebirge, haben dort in einer Kneipe mit Pension geschlafen . Am Abend vor dem Geburtstag wurde schon in der Kneipe gefeiert, dann am nächsten Tag der Geburtstag und am Tag darauf ging ich Frühstücken . Als ich fertig war wurde mir heiß und ich wollte schnell aufs Zimmer, dann war mir schwarz vor Augen . Ich wachte wieder auf und sah nach oben, wo meine Tochter mir die Beine hochhielt, ich wusste nicht was los war und ging dann weiter ins Treppenhaus . Da wachte ich wieder auf, ohne zu wissen was los war, kam ins Zimmer und erfuhr das der Notarzt  käme . Das wollte ich nicht, war aber auch nicht fähig klar zu denken . Ich wurde ins Krankenhaus gebracht und war schon wenig später, durch den " Tropf " am Arm wieder fit . Ließ mich nach einer Untersuchung abholen und wir fuhren nach Hause . Es kann ein Alkoholkrampf gewesen sein, aber auch Kreislaufprobleme, ich merkte schon lange, dass ich mich nach einer Sauferei nur langsam erholte . 3 Tage waren in der Regel nötig, um mich wieder auf den Normalstand zu bringen, deshalb wollte ich nach meinem 50. ja auch aufhören . Nun war es schon eher so weit, und zu meinem Geburtstag habe ich nichts alkoholisches getrunken .

 

Ich trank gern und Exzessiv, wobei ich nie gewalttätig war . Aber sehr schön im " Egal ", mir war dann erst mal alles aus dem Kopf und ich war locker und lustig . Einmal angefangen konnte ich nie aufhören, nun musste ich es, Leben wollte ich schon noch ein wenig . Generell gesagt, habe ich an jedem Sonnabend (Nachts zu Hause) mir die         " Kante " gegeben, ansonsten trank ich, bis auf die Ausnahmen,        nichts . Diese waren im Urlaub, bei Feiern, Baufeten usw., so vermiet ich es dem Alkohol zu verfallen . Ich nahm " gern " am nächsten Tag die Strafen (Kopfschmerzen) an und wollte dann nie wieder Trinken .

 

 

 

Im Mai zum Kegeln, wurde ich rückfällig und wir hatten alle Spaß, aber der nächste Tag ist immer schlimm für mich, nun besonders, wegen der längeren Pause davor . Ich beschloss nun alles zu meiden was mit Feiern zu tun hat, geht leider nie richtig, hilft aber erst mal darüber hinweg .

 

Zur Ablenkung kaufte ich mir eine 2. Harley, eine Fat-Boy . Nun ist die Garage voll und es soll genug sein . Im Juni fuhren wir mit Bekannten von der Deutschlandrallye wieder zum Harley-Treffen nach Winterberg und ich blieb hart, rauchte aber wieder, da ich mich damit noch ein wenig vom Alkohol ablenken konnte .

 

 

 

Ich war seit dem Jahresbeginn schlecht drauf, ich bin reizbar und hatte große Probleme mit dem Kreislauf, die vermutlich bei mir auf die Wechseljahre zurückgehen . So bekam ich Beklemmungen und fühlte mich generell nicht fit, es hat sich nach über einem Jahr gebessert ist aber noch nicht wie vorher . Ich kann nur vermuten, dass es die Wechseljahre sind und durch den Alkoholverzicht noch verstärkt wurden, laut Arzt soll körperlich alles in Ordnung sein .

 

Hilft aber nur bedingt, wenn es einem nicht gut geht und man sich mies fühlt .

 

Zum Geburtstag hatte ich von meiner Frau eine Heißluft-Ballonfahrt bekommen, die wurde im Sommer gemacht und damit habe ich nun noch " Ballonerfahrung " gesammelt . Hierbei habe ich mir auch genau den Höhenmesser angeschaut und die Aussicht mit meinen früheren Gleitschirmflügen verglichen, so weis ich nun, dass mein höchster Gleitschirmflug um 2000 m hoch war . Aus dem Ballon sah ich auf der Straße die Autos und erkannte bei fast 1000 m Höhe den Typ (PKW oder Lieferwagen usw.) und die Farben . Damals in Goslar waren nur noch Punkte und keine Farben zu erkennen, auch wusste ich nur wegen des Parkplatzes, dass es unsere Autos sein müssen . Einen Höhenmesser hatte ich mir damals nicht gekauft .

 

 

 

Im Sommer fuhren wir mit dem Motorrad an die Havel bei Brandenburg, da haben wir für einen Tag ein Motorboot gemietet und sind 8 Std. auf Seen und Kanälen um die Stadt Brandenburg herumgefahren . Einmal ganz schön, aber ständig Bootfahren wäre mir zu langweilig .

 

Später im Sommer sind wir noch mal mit dem Auto nach Berlin gefahren und haben außerhalb im S-Bahn Bereich übernachtet, die Stadt hatten wir schon früher von beiden Seiten gesehen und nun nach der Vereinigung noch mal . Berlin braucht Zeit, aber es war schon interessant und beim " Alten Fritz " in Potsdam haben wir auch vorbeigeschaut, den hatten wir bereits Jahre vorher auf der Hohenzollernburg besucht . So ist das Jahr auch abgehackt . Im Winter habe ich mit dem Schreiben angefangen, um etwas von mir für Euch zu hinterlassen, ehe ich doch mal unverhofft sterbe, umsonst soll man nicht gelebt haben . Das geht höchstwahrscheinlich auch nicht . Jeder hat seine Aufgabe im " Großen und Ganzen " zu erfüllen . Oder auch nicht, um vielleicht damit andere zum Denken anzustacheln, wer weis ?

 

 

 

Mein Leben war eine Gradwanderung, die gut ausging, aber nicht unbedingt musste . Da es das aber ist, hat es mir mehr Erfahrungen als anderen mit " normalen Leben " erbracht und das ist bei richtiger Verarbeitung (Durchdenken) gleichbedeutend mit mehr Wissen . Ich habe leider kein Talent um großartig zu formulieren und würde lieber alles mit meinem normalen Umgangston niederschreiben . Das ist aber für niemanden zumutbar, ich gebrauche sehr direkte und                      " undiplomatische " Worte, für die Leute und Dinge die ich nicht         mag . Somit ist das hier Geschriebene, für mich " gekünselt " und ein Kompromiss . 

 

 

 

 

 

24.10.2002 -1:00.

 

Aktueller Stand

 

Gestern Abend ist der Bernhardiner meines Sohnes eingeschläfert worden, da er vor wenigen Tagen wiederum Personen angefallen und eine Jacke zerrissen hatte . Nach reiflicher Überlegung entschloss sich mein Sohn mit seiner Frau, den Hund einschläfern zulassen . Der ist für die Menschen eine wirkliche Gefahr gewesen . Obwohl er niemals Familienmitglieder oder alte Bekannte angriff . Natürlich geht das allen sehr nahe, war aber unumgänglich .

 

Nun eine gute Nachricht, im Juli sind wir Oma und Opa von zwei gesunden Mädchen geworden . (Auch ein Grund, weshalb der Bernhardiner nicht mehr tragbar war)

 

Leider macht mein Sohn seit dem Frühjahr eine Ehekrise durch, wir wissen noch nicht wie sie endet . Auf jeden Fall werden wir alles tun, um unser Enkel bestmöglichst aufzuziehen .

 

 

 

Im Frühjahr hatte ich aufgehört zu Schreiben, es standen Arbeiten an Haus und Garten an .

 

Im Juni habe ich den Giebel am Nebengebäude mit Naturschiefer behängt, dabei hatte ich größere Probleme mit dem Kreislauf . Durch den Stress stieg mein Blutdruck und da das Gerüst in der Sonne stand, erhöhte es ihn noch zusätzlich . Nun ist es aber geschafft .

 

Ich merkte des Sommers über, dass Wärme generell meinen Blutdruck erhöht . Da ich selbst und ständig messe, finde ich langsam die Gründe für den Anstieg . Als Spitze maß ich 131 zu 209, ich ging nochmals zum Arzt um mir andere Tabletten verschreiben zulassen, brauchte jedoch nur noch eine davon nehmen . Ansonsten helfen mir die vorherigen " Antistresstabletten ", die ich im Moment selten brauche . Es wurde kühle Witterung und der Kreislauf ist nun eher niedrig . Alles in allen, bin ich aber noch nicht " der Alte ".

 

Meine Reizbarkeit hat im Laufe des Jahres nachgelassen, so das ich von einem harmonischen Sommer und Herbst sprechen kann, zumindest was das Eheleben betrifft .

 

Anfang September sind wir, mit meinen krebskranken Schwager und dessen Frau sowie Kind, an die Ostsee gefahren, nach Usedom wo ich seit 1977 eigentlich nicht mehr hin wollte . Diese Reise hatte meiner Frau im Frühjahr gegen meinen Willen gebucht, was einen Ehekrach einbrachte . Seitdem geht es aber relativ harmonisch zu .

 

Der Schwager wird in Frankfurt weiterhin mit einer Chemotherapie behandelt, bei der ihm diese direkt in die Leber injiziert wird . Seltsamerweise treten dabei keinerlei Nebenwirkungen auf, sein Zustand hat sich relativ schnell gebessert und Heilung ist in Sicht .

 

Glücklicherweise habe ich die Autofahrt recht gut überstanden, durch die leichten Depressionen habe ich während meiner Autobahnfahrten öfters Angst, nicht mehr " heraus zu können ", falls ich mit dem Kreislauf Probleme bekommen würde .

 

Ende September fing ich mit dem Schreiben wieder an, wobei ich das Schreiben mit der Tastatur schon verlernt hatte . In einer Zeitschrift las ich von einem Computerprogramm, welches gesprochenes Wort in Schrift umsetzt . Ich kaufte es mir und war erstaunt, wie gut es funktioniert . Es ist lernfähig und kommt sogar mit meinen erz-gebirgischen Dialekt zurecht, wobei ich Begriffe, die es nicht versteht, korrigieren kann und er sie späterhin richtig   schreibt .

 

Im Frühjahr schloss ich meine Autobiografie ab und begann euch meine Lebenserfahrung in Form einer Philosophie " von a-z " niederzuschreiben . Dabei bin ich zur Zeit, möchte im Laufe des Winters damit fertig werden und anschließend alles bisher ge-schriebene, korrigieren und umformulieren.

 

 

 

 

 

25.10.2002 -1: 20

 

Der Bernhardiner wurde gestern Abend feierlich beerdigt, mein Sohn erzählte mir heute, er habe ihm einen großen Knochen zwischen die Beine gelegt und das Grab zugeschaufelt . Anschließend hat er zwei Fackeln entzündet, die ich von unserem Hof aus gesehen habe .

 

 

 

Ich möchte noch anmerken, dass ich zu Ostern, nach fast einem Jahr Pause, wieder Wein getrunken habe . Mit Beginn der Motorradsaison wiederum das Rauchen angefangen (Silvester aufgehört) und seitdem, Samstags in alter Manier trinke .

 

Einer der Auslöser war ein Fernsehbericht, über ältere Alzheimer-kranke Menschen . So alt wollte ich nicht werden, es ist jämmerlich anzusehen, wenn der Geist den Körper nicht mehr beherrscht . Davor möchte ich mich nach Möglichkeit bewahren .

 

 

 

17. 1. 03 - 1:00

 

Zwei Tage vor meinem 52. Geburtstag, bin ich dabei die Biografie zusammenzustellen mit Bildern zu versehen und hoffentlich erfolgreich auf CD zu brennen . Ich habe Silvester, doch wieder das Rauchen und Trinken eingestellt . Ich war nur 3-4 Tage leichter reizbar, ansonsten hatte ich keine Probleme mit dieser Umstellung (aber das hatte ich ja noch nie) . Ich hoffe natürlich wieder, dass ist diesmal endgültig ist . Weihnachten ging ruhig und friedlich vorüber, ich habe die letzten Tage des alten Jahres noch ausgenutzt, um mich nochmals " Volllaufen " zu lassen . Unsere Enkeltöchter entwickeln sich prächtig und wir hoffen, dass es weiterhin so bleibt .

 

Geplant ist für dieses Jahr noch eine Bauarbeit, auf dem kleinen Haus muss ich ein Stück Dach anheben und für meine Tochter noch ein Zimmer einbauen . Meine Frau möchte eine Flusskreuzfahrt machen, die wohl in Frankreich stattfinden soll . Ich werde gute Miene zum bösen Spiel machen und sie " freudig " begleiten .

 

 

 

 

 

 

 

Aktuelle Notiz 4. 8. 03

 

Ich habe die letzten Änderungen eingefügt und versuche nochmals einen Verlag für den Druck dieser Zeilen zu finden .

 

Wir waren im Juli in Frankreich, um eine 8-tägige Kreuzfahrt auf der Saone und der Rhone zu erleben . Es war sehr heiß und nur durch das vollklimatisierte Schiff für mich erträglich . Das erste Mal habe ich gern gegessen, durch die vielen Gänge und der wenigen Speisen auf dem Teller, hatte ich einen Spaß am Essen wie noch nie zuvor in einer Gaststätte .

 

Die Menschen an Bord waren für mich nicht interessant, was mich auch nicht erstaunte . Ein neues Erlebnis war diese Reise, welche ich dennoch nicht noch einmal machen muss . Meiner Frau hat es gefallen und das war auch der Sinn dieser Reise .

 

Unsere Enkel entwickeln sich weiterhin sehr gut, beide liefen kurz nach dem 1. Geburtstag ohne sich festhalten zu müssen . Sie erzählen auch bereits " unverständliches Zeug ".

 

 

 

 

 

1. September 03

 

Das kleine Haus hat einen Erker bekommen, wie geplant war nach 3 Tagen das Dach wieder regenfest und insgesamt hat der Bau (über dem Dach) 2 Wochen gedauert . Ich merke immer mehr, dass meine Leistungsfähigkeit nachlässt . Stress mag ich nicht mehr und werde den Rest langsam und in Etappen fertig stellen .

 

 

 

7.10. 03

 

Am 2.10. ist der Vater meiner Frau verstorben, genau gesagt, das Herz ist an den Maschinen der Intensivstadion stehen geblieben . Am Sonntag vorher ist er mit Schmerzen aufgewacht und kurz darauf Ohnmächtig geworden , eine Notoperation wurde durchgeführt, aus der er nicht mehr voll " Zurückkam " . Im Körper ist ihm eine Hauptschlagader geplatzt und die Operation kam zu spät . Er wäre noch diesen Monat 75 Jahre alt geworden . Sein Bruder ist 75, sein Vater fast 77 Jahre geworden .

 

Er hat zwei Töchter und einen Sohn gezeugt, dafür gesorgt, dass es der Familie nie an etwas fehlte, und hat auch mir in meiner Jugend ein neues Zuhause gegeben . Leider war er handwerklich nicht begabt, was jedoch seine Tochter (als sein Meisterstück) und meine heutige Frau mehr als ausgleicht . Seine älteste Tochter hat sehr großen Anteil an meinem erfolgeichen Leben . Er hat etwas mehr als sein Vater erreicht, was das Ziel des Lebens (nach meinen Vorstellungen) sein sollte .

 

 

 

5.12. 03   2:30

 

Gestern Nachmittag bekam ich einen Telefonanruf, von der Ehefrau meines Kumpels Ull, aus dem Ruhrgebiet, er ist am 1. Advent an Krebs verstorben . Er war ca. zwei Jahre älter als ich es jetzt bin und somit noch sehr jung . Leider haben wir die letzten Jahre den Kontakt verloren, was jetzt nun gar nicht mehr möglich ist . Er soll im Mai diesen Jahres an Lungenkrebs erkrankt sein, wobei Metastasen sich anschließend im ganzen Körper verbreitet haben, auch im Gehirn . Dementsprechend war sein Zustand und sehr belastend für seine Familie, aus solchem Grunde schrieb ich schon vorher in diesem Buch, dass mir ein solches Leiden vor dem Tod, erspart bleiben   möge .

 

Meinem Schwager, der ein paar Jahre jünger ist als ich, geht es jetzt auch bedeutend schlechter . In der ersten Zeit der Krebstherapie erholte er sich zusehends, dass änderte sich diesen Sommer und sein Zustand verschlechtert sich rapide .

 

Mein Zustand hat sich im Bezug auf die Depressionen sehr verbessert, der Blutdruck ist ebenfalls (mit sehr wenig Medizin) ganz normal . Die frühere Leistungsfähigkeit wird vermutlich nicht zurückkehren, ich habe auch einige Kilo abgenommen, obwohl ich normal esse und kaum körperlich arbeite . Im Spätherbst haben wir noch das Haus meines Sohnes mit Naturschiefer und Fachwerk verkleidet, so das im nächsten Jahr nur noch eine Giebelseite zu erneuern ist . Er hat für         " seine Mauersegler " ebenfalls eine Vielzahl von Nistmöglichkeiten geschaffen . Übrigens, Mauersegler beschmutzen die Häuserwände in keinem Falle, andere Vögel schon .

 

 

 

 

 

 

 

23. 12. 03 - 1:40

 

Am vergangenen Wochenende waren wir zur Beerdigung vom Bruder meiner Frau im Erzgebirge, der am 9.12. verstorben ist . Er litt seit drei Jahren an Krebs und nach dem er sich am Anfang der Therapie erholte und stabilisierte, hat seit diesem Sommer der Krebs den Körper erneut befallen und besiegt . Er ist in einem halben Jahr, um dreißig Jahre gealtert und sah mit seinen 47 Jahren aus wie ein Achtzigjähriger . Ich hatte ein besonders gutes Verhältnis zum ihm , konnte mit ihm aber nicht über das Sterben sprechen, da er über das Thema nicht nachdenken konnte, oder wollte . Ich selbst, rechnete schon länger mit seinen Tod, auch wenn ich hoffte, dass es sich noch etwas hinauszögert . Im Oktober ist ja erst sein Vater gestorben und wir waren zusammen bei dessen Beerdigung, wobei meinem Schwager sein nahes Ende bereits anzusehen war . Nach einem kürzlich nötigem  Krankenhausaufenthalt wollte er auf eigenen Wunsch nach Hause, und erst in der Nacht vor seinem Tode, ließ er sich wieder ins Krankenhaus bringen und verstarb am Nachmittag unter Einfluss eines starken Schmerzmittels . Mich bringen solche Situationen immer dazu, erneut über den Sinn des ganzen Lebens, vor allem, des Leidens nachzudenken . Jedoch bessere Gedanken, als in meiner Philosophie bereits dargestellte, konnte ich noch nicht finden . Auch wenn wir es nicht wahrhaben wollen, einen Sinn hat der Tod, wir müssen Platz machen für unsere Nachkommen, ohne den Tod könnte kein neues Leben entstehen . Freiwillig würde unser Ego keinen Platz für neues Leben hergeben, unsere begrenzte Lebenszeit ist somit sinnvoll und sollte uns zum Nachdenken anregen (Neues muss entstehen können) . Mein Schwager hat erreicht, was ich mir für menschliches Leben als Ziel vorstelle . Er hat seine Gene an drei Kinder weitergegeben, er hat mehr wie sein Vater erreicht, (besonders im handwerklichen Geschick) und schon zu DDR Zeiten ein Auto (Trabant) gekauft, sowie ein Grundstück für Kleintierhaltung erworben und als Garten für seine Familie genutzt . Für meine Begriffe führte er ein sinnvolles Leben und ich weiß, er hätte noch mehr erreicht .

 

 

 

 

 

17. 3. 2004

 

Da es mir im letzten Jahr nicht gelungen ist, einem Verlag für dieses Buch zu finden, habe ich im Winter nochmals einige Fehler korrigiert, und möchte das Buch in kleiner Auflage im Selbstverlag heraus-bringen . Ich war mir schon im klaren darüber, dass mein " Thema " nicht an die " Masse " verkauft werden kann . Einige, möchte ich aber doch erreichen, ein " Zeitzeugnis " soll es ebenfalls sein und später sollen Andere wissen, dass auch in unserer Zeit einige " gedacht " haben . Außerdem zwingt mein Ego mich dazu, der " Wille zur    Macht ", wie Nietzsche es  formulierte .

 

Meiner Frau hat den Tod ihres Vaters und Bruders im letzten Jahr relativ gut überstanden, ich glaube man verdrängt dieses, zum Selbstschutz . Die Enkeltöchter helfen sicher auch darüber hinweg .

 

Ich habe im Januar wieder mit dem rauchen und trinken aufgehört, und bin letztes Wochenende, für einen Nacht, rückfällig geworden .

 

Meiner Mutter ist mittlerweile 80 Jahre alt und vor einer Woche musste sie ins Krankenhaus, der Körper wird träge und der Darm arbeitet nicht mehr richtig . Bei dieser Gelegenheit, sah ich im Krankenhaus erneut ältere Frauen mit Demenzproblemen, was mich wiederum am Sinn eines hohen Alters, zweifeln lässt .

 

Ich habe mir im November einen größeren Computer gekauft, mit dem ich die Super 8 Filme und unsere Familienvideos digitalisieren konnte . Diese habe ich nun auf DVD gebrannt und für die " Erben " gesichert . Sie waren schon am Beginn des " Verfallens ", so etwas zu vererben, ist für mich wichtiger, als Geld .

 

Ansonsten treibt unsere Regierung den Sozialabbau weiter voran, und die Beamten des Arbeitsamtes sind erneut in den Schlagzeilen, zum Jahreswechsel mit unrechtmäßigen Beraterverträgen und jetzt mit einem Computerprogramm für Arbeitsstellenangebote und Suche, was nicht funktioniert . Hierbei sind X-Millionen in den Sand gesetzt worden, obwohl es bereits ein funktionierendes preiswertes Programm gibt . Man spricht wiedereinmal, von Korruptionsverdacht, und ich bin mir sicher, dass sich dieser, wie immer, kaum bestätigen   wird . Dabei weiß jeder verständige Mensch, dass es keine Zufälle gibt, wenn es um viel Geld geht . Da immer nur extreme " Dummheit " an die Öffentlichkeit gelangt, kann man sich vorstellen, was im allgemeinen, bei diesem Beamtensystem in der alltäglichen Routine  passiert . Ich rege mich jedes mal über diese Dummheit auf, im übrigen auch über meine eigenen Dummheiten . Obwohl ich, damit keinem anderen Menschen schade, die vorgenannte " Herde " schon .

 

 

 

Nun zu einem erfreulichen Thema, auf unserem Konto hat sich wiedereinmal, durch unsere sparsame Lebensweise, einiges Geld angesammelt . Da unsere Banken im Moment keine Zinsen bezahlen und ich es nicht gerne habe, wenn diese ohne Gegenleistung mit meinem Geld arbeiten, beschloss ich, mir ein Mercedes CLK Cabrio zu kaufen . Ende dieses Monats werde ich es in Bremen abholen (Bild wird eingefügt), wobei ich mir vollkommen im Klaren darüber bin, dass ich so " Etwas " gar nicht brauche . Nun, meinem Ego tut es gut und es könnte wiederum ein Indiz für ....... .

 

 

 

Unsere Enkelinnen machen mir weiterhin sehr viel Freude und sie geben Anlass zu einigen Hoffnungen, " man wird ja sehen ". Nächste Woche werde ich mit dem Innenausbau des Zimmers meiner Enkelin beginnen, während der Rest der Familie für eine Woche auf Kurzurlaub fährt . Ich bin froh nicht mit zu müssen, zumal ich mit dieser im Sommer zwei Wochen nach Dänemark fahren muss . Pfingsten will meine Frau mit mir noch in die sächsische Schweiz reisen, 35 Jahre nach dem 1. Urlaub mit ihr, in die alte Pension von damals . Dabei habe ich schon so lange keine Lust mehr, zum verreisen .

 

 

 

Nachtrag vom  14. 5. 04    2°°

 

Gestern Abend wurde im MDR-Fernsehen eine Dokumentation gesendet, über einen Wismutkumpel - Michael Fischer - mit dem Titel " Leben auf Abruf ". Dieser Mann ist der oft genannte Armeekamerad und damalige gute Kumpel von mir . Ich kann nun anfügen, dass er wirklich als Jugendlicher wegen versuchter Vergewaltigung im Knast war und dort Schach spielen gelernt hat . Was ich nie sicher wusste, ist im Film gesagt worden, somit habe ich den vorangegangenen Zweifel jetzt korrigiert . Ich habe mit besonderem Interesse den Beitrag angesehen, bin in einigen Punkten aber anderer Meinung, was logisch ist, sonst hätten wir ja eine ähnliche Entwicklung genommen . Beide mit starkem Machttrieb ausgestattet, hat er versucht immer im direkten " Umfeld " anerkannt zu werden . Bei mir war es gegenteilig, ich wollte nie ernsthaft einen Platz in der " Herde " finden . Ich werde versuchen ihn wieder einmal zu treffen, wobei er schon oft schlecht, oder gar nicht, anzutreffen war .

 

 

 

Das Zimmer meiner Enkelin ist fertig, was mir schon eine neue Aufgabe gebracht hat, ich habe die Terrasse neu mit Holz belegt . Das erste war im Baumarkt als Angebot verkauft worden und entpuppte sich als " Müll ". Wieder was gelernt !

 

 

 

Mein neues Auto habe ich schon schneller gefahren als ich vorhatte, es ist leise und das verleitet zum " Rasen ". Machte aber Spaß, jedoch handle ich selten so unüberlegt .

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nachtrag 5. 7. 04  1.00

 

Es stellte sich heraus, das mein " Buch " in Größe DIN A4 schlecht zu realisieren ist, somit arbeite ich es nochmals um, auf DIN A5 .

 

Meine Tochter erwartet mittlerweile ein 2. Kind, und es wird im Januar ankommen . Ich hoffe immer noch auf einen männlichen Nachwuchs, weil ich meine handwerklichen Fähigkeiten damit vielleicht besser " hinterlassen " könnte . Sonst müssen die Mädel,s doch arbeiten lernen, wie wir Männer